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Jülich: Zucker stößt bitter auf

Jülich : Zucker stößt bitter auf

Mit Spannung erwarten die Beschäftigten der Zuckerfabriken die Stellungnahme der EU-Kommission zur Zuckermarktordnung.

Am 22. Juni will Brüssel erläutern, wie stark der Preis für Zucker gesenkt und die Ausfuhrmenge beschränkt werden soll. Die Rede ist von europaweit bis zu 4,5 Millionen Tonnen im Jahr weniger und ein um 40 Prozent niedrigerer Preis. Zudem droht der Abbau von Importzöllen. Das würde auch die Zuckerfabriken in Jülich, Elsdorf und Euskirchen hart treffen.

Am Donnerstag beschwor der Vorsitzende der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG), Franz-Josef Möllenberg, vor rund 100 Betroffenen bei einer Gewerkschaftsveranstaltung in Jülich die Solidarität zwischen Unternehmen, Beschäftigten, Landwirten und Politik.


Möllenberg kündigte Demonstrationen auch in dieser Region an, um den politischen Entscheidungsprozess über den Kommissionsvorschlag bis November zu beeinflussen.

Die Gesamtbetriebsratsvorsitzende des Produzenten Pfeifer & Langen, Köln, Rosemarie Zensen, erklärte, dass je 100.000 Tonnen Mengenreduzierung eine Zuckerfabrik in Europa schließen müsste.

Der Hauptgeschäftsführer der Wirtschaftsvereinigung Zucker, Dr. Dieter Langendorf, forderte eine umfassende Mengenregelung für alle Produzenten weltweit und maßvolle sowie zeitlich gestreckte Preissenkungen, um hierzulande Strukturen sozialverträglich anpassen zu können.