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Aachen: Zähes Tauziehen um Besitz der Schumag

Aachen : Zähes Tauziehen um Besitz der Schumag

Was Beobachter bereits zum Wochenbeginn befürchteten, ist jetzt eingetreten: Der Kampf um die Besitzrechte beim Aachener Traditionsunternehmen Schumag AG entwickelt sich zu einem langwierigen juristischen Tauziehen.

Für Außenstehende werden die Vorgänge immer undurchschaubarer, und die 700 Beschäftigten blicken mit wachsendem Unverständnis auf die Schacherei um ihr Unternehmen und ihre Arbeitsplätze.

Am Donnerstag präsentierte der bisherige Mehrheitsaktionär, die Familie Kazinakis, einen Beschluss des Landgerichts Düsseldorf, wonach der Emprovalve P. Koschel Unternehmensberatung Ltd. in Birmingham untersagt wird, sich als Eigentümer der Schumag AG auszugeben.

Diese Anordnung, so das Landgericht in seinem Beschluss vom 12. 1. 2009, der uns vorliegt, gelte „bis zu einer außergerichtlichen oder gerichtlichen Einigung zwischen den Parteien oder einer rechtskräftigen Entscheidung der Hauptsache”.

Vorausgegangen war eine Untersagung der für den 12. Januar 2009 angesetzten Versteigerung von 79,2 Prozent der Schumag Aktien durch die Concordia-Hedgefonds in Frankfurt. Das in Düsseldorf erscheinende „Handelsblatt” hatte zuvor gemeldet, Peter Koschel habe von dem Fonds das Schumag-Aktienpaket erworben.

In der Pressemitteilung der Schumag Holding vom Donnerstag wird festgestellt, dass die Schumag Holding GmbH und die Schumag Zweite Beteiligungs GmbH weiterhin Mehrheitsgesellschafter der Schumag AG seien.

Gleichzeitig werden heftige Vorwürfe gegen die britische Concordia-Gruppe erhoben, die „durch die Ankündigung einer öffentlichen Versteigerung potenzielle Geldgeber für eine marktgerechte Umfinanzierung” abgeschreckt hätten.

Zugleich sei der Börsenkurs der Schumag „ins Bodenlose” getrieben worden, um eine Übernahme des Unternehmens „für zehn bis 15 Millionen Euro” zu ermöglichen. Dabei habe die Schumag mehr als 40 Millionen liquide Mittel und „zudem wertvolle Immobilien, Maschinenparks und eine exzellente Eigenkapitalquote”.

Namentlich macht die Schumag Holding den Investmentbanker Alexander von Ungern-Sternberg und den Concordia-Manager Jason Cheung für die Transaktionen verantwortlich.

Die Schumag Holding kündigte am Donnerstag an, am ursprünglichen Umfinanzierungskonzept für die durch den Kauf der Schumag AGÊentstandenen Verbindlichkeiten festzuhalten. Eine entsprechende Vereinbarung mit dem Hauptfinanzierer - dem Cognis-Fonds - stehe unmittelbar vor der Unterzeichnung.