Der Twittwoch : Wie in Sozialen Netzwerken die Kunden zu Fans werden
Aachen Humor ist ganz wichtig. „Man muss mitlächeln können”, sagte Renate Schöttler. Spott und Satire seien einzukalkuklieren, wenn man sich als Unternehmen in Soziale Netzwerke wage, erklärte die Social-Media-Managerin der Telekom ihrem Publikum beim Aachener Twittwoch.
Rund 120 Internet-Interessierte waren zu dem mittlerweile zweiten Austausch ins Forum M der Mayerschen Buchhandlung gekommen.
Bei der bundesweiten Veranstaltungsreihe Twittwoch dreht es sich - trotz der Namensverwandtschaft zum Kurznachrichtendienst Twitter - um das Thema Social Media im allgemeinen. Das ist, vereinfacht gesagt, die Nutzung neuer Online-Techniken und Sozialer Netzwerke wie Facebook, Twitter, Xing und Google+, insbesondere durch Unternehmen.
Ein solches Angebot ist @Telekom_hilft: Auf diesem Twitterkanal hilft Renate Schöttlers 32-köpfiges Team Telekom-Kunden bei technischen Problemen auf dem kleinem Dienstweg. Soziale Netzwerke böten die Chance, auch verärgerte Kunden zufriedenzustellen und zu „Botschaftern für das eigene Unternehmen” zu machen, sagte sie.
Auch der zweite Referent, Markus Hahmann von der Linnepe, setzte bei seinem Projekt OecherDeal.de vor allem in der Startphase auf Kanäle wie Facebook und Twitter, um Kunden zu gewinnen. Das Couponing-Angebot seiner Firma Dealworx - an der der Zeitungsverlag Aachen beteiligt ist - vermittelt täglich Sonderangebote von mehr als 230 regionalen Unternehmen.
Der Gründer und Geschäftsführer machte aber schon bald die Erfahrung, dass er seine Zielgruppen noch besser über klassische Werkzeuge wie Print-Anzeigen in der Tageszeitung und Newsletter erreichen konnte. Eine Erkenntnis, die nicht allen seiner überwiegend online-begeisterten Zuhörer gleich gut gefallen wollte.
Der dritte Vortrag des Abends drehte sich wieder um ein hundertprozentiges Social-Media-Vorhaben. Beim Aufbau der Lese-Community Mein-Lesetipp.de kehrte Claus Allkover den üblichen Weg um. Erst wurde nämlich über eine Präsenz im Netzwerk Facebook eine treue Leserschaft aufgebaut. Erst dann entstand eine damit verknüpfte Webseite.
Das zentrale Element dieses Projektes ist die Pinnwand der Facebook-Seite, auf der sich die über 80.000 Leser über die vorgestellten Bücher austauschen. „Wir generieren auf Facebook Wissen, befragen die Leser und machen sie zu Fans”, erklärte Allkover, Geschäftsführer der verantwortlichen Hamburger Agentur Brandsatz.
Sehr zufrieden mit dem zweiten Aachener Social-Media-Abend zeigte sich Mitorganisatorin Meike Fernandez-Steeger. Das Interesse an Netzthemen sei in Aachen groß. „Ich freue mich besonders, dass sich auch Teilnehmer außerhalb der eingeschworenen Twittergemeinde angesprochen fühlten.”