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Montreal/Aachen: Werksschließung in Aachen belastet Bombardier

Montreal/Aachen : Werksschließung in Aachen belastet Bombardier

Die Schließung des Aachener Bahnwerkes geht beim kanadischen Bombardier-Konzern ins Geld. Der Gewinn brach im Schlussquartal auf unterm Strich 14 Millionen Dollar ein (11 Mio Euro), wie Bombardier am Donnerstag am Firmensitz in Montreal bekanntgab. Im Vorjahreszeitraum hatte das Unternehmen noch 214 Millionen Dollar verdient.

Bombardier hatte im September verkündet, das Aachener Werk mit 600 Beschäftigten dichtzumachen. Als Grund führte das Unternehmen fehlende Aufträge an. Ein Teil der Jobs könnte durch die neue „Talbot Services GmbH“ gerettet werden.

In Aachen werden seit 1883 Waggons gebaut, etwa für S-Bahnen. Dem Großteil der Beschäftigten sollten andere Arbeitsplätze im Konzern angeboten werden. Bombardier hat insgesamt zehn Standorte in Deutschland.

Insgesamt streicht Bombardier 1200 Jobs auf der ganzen Welt. Die Umsätze mit Bahntechnik schrumpften zuletzt konzernweit. Dagegen zog das Geschäft im zweiten Standbein mit Regional- und Geschäftsfliegern merklich an. So konnte Bombardier seinen Gesamtumsatz im vierten Quartal noch um 10 Prozent auf 4,8 Milliarden Dollar steigern.

Im Gesamtjahr muss das Unternehmen jedoch wegen der schwachen Bahntechnik einen Umsatz- und Gewinnschwund verkraften. „Die Ergebnisse des Jahres 2012 spiegeln unser tatsächliches Potenzial nicht wider”, sagte Konzernchef Pierre Beaudoin. Er verwies auf das volle Auftragsbuch, in dem zum Jahreswechsel Bestellungen über 66,6 Milliarden Dollar standen, ein Fünftel mehr als Ende 2011.

(dpa)