Aachen : „Unruheständler” in aller Welt gefragt
Aachen Sie wollen ihren Wissensschatz nicht horten, sondern großzügig verschenken.
Die aktiven Rentner und Pensionäre vom Senior Experten Service (SES) geben ihre langjährige Berufserfahrung an kleine und mittelständische Firmen im In- und Ausland weiter - ehrenamtlich.
Am Donnerstag trafen sich die engagierten Fachleute aus NRW in der Industrie- und Handelskammer Aachen und zogen eine beachtliche Bilanz ihrer Entwicklungshilfe.
Seit 21 Jahren schickt der SES, mittlerweile als Stiftung der Deutschen Wirtschaft für internationale Zusammenarbeit mit Sitz in Bonn, seine Experten aus allen wirtschaftlich-technischen Berufszweigen in die weite Welt - mit wachsendem Erfolg: 2003 war mit 1174 Einsätzen in 89 Ländern - vor allem Asien - das Rekordjahr.
Dieses Jahr wird das Ergebnis sogar übertroffen. Und nicht nur die Firmen im Ausland sollen profitieren: „Unsere Arbeit kommt auch der deutschen Wirtschaft zugute”, sagt etwa Wolfgang Matthias, 68-jähriger Export-Experte aus Heinsberg. Denn Kooperationen mit deutschen Firmen und Exportaufträge seine oft Folge der Beratung. Zudem sollen die Einsätze im Inland intensiviert werden.
Ob Werkzeugmacher, Chemieingenieur oder Krankengymnastin - rund 6250 bundesweit registrierte „Unruheständler” vermitteln ihr Know-how. Der Frauenanteil liegt erst bei sieben Prozent.
Auch in einigen Branchen plagen den SES „Nachwuchssorgen”: Besonders aus Produktion, Konstruktion und Entwicklung der Nahrungsmittelindustrie wie der Agrarwirtschaft werden Fachkräfte gesucht.
Interessierte Senioren können sich an den SES in Bonn, 0228/260900, wenden.