Aachen/Düren : Ungünstige Prognosen schlagen noch nicht durch
Aachen/Düren Erstmals seit Dezember 2008 sind im Kreis Düren weniger als 10.000 Menschen arbeitslos gemeldet. Damit habe sich der deutliche Rückgang der Arbeitslosenzahlen im Kreis Düren im November fortgesetzt - zum dritten Mal in Folge, bilanziert die Dürener Agentur für Arbeit.
Konkret sei die Zahl im Vergleich zum Vormonat um 222 (2,2 Prozent) Personen zurückgegangen und liege nun bei 9895 Arbeitslosen, meldete die Agentur am Mittwoch. Im Vergleich zum Vorjahresmonat betrage das Minus sogar 2,5 Prozent. Die Arbeitslosenquote sei gegenüber dem Vormonat um 0,2 Prozentpunkte auf 7,4 Prozent gesunken. Das Vorjahresniveau lag bei 7,7 Prozent.
„Der erfreuliche Rückgang übertrifft den Abbau der Arbeitslosigkeit auf NRW-Ebene” bilanziert Claudia Steinhardt, Leiterin der Agentur für Arbeit Düren. „Auch die starke Einstellungsbereitschaft der Dürener Wirtschaft und die positive Witterung im November dürften die Entwicklung getragen haben. Die Herausforderung der nächsten Monate ist nun der saisontypische Anstieg der Arbeitslosigkeit zum Wintereinbruch.” Allerdings sei die Zahl der Stellenmeldungen erneut gesunken und der Stellenbestand mit 1127 rückläufig. Die Zahl der Personen, die sich unmittelbar nach Verlust ihres Arbeitsplatzes arbeitslos meldeten, liege bei 704 und somit deutlich über dem Vormonatsniveau.
Auch im Bezirk der Aachener Arbeitsagentur ist die Zahl der Arbeitslosen auch im November weiter rückläufig. Gegenüber dem Oktober seien 505 Menschen weniger arbeitslos. Insgesamt seien 31 797 Menschen arbeitslos gemeldet, im Vergleich zum Vorjahr seien das 4,3 Prozent weniger. Die Arbeitslosenquote sinke gegenüber dem Vormonat um 0,1 Prozentpunkte und gegenüber dem Vorjahresmonat um 0,4 Prozentpunkte auf nun 7,9 Prozent, gegenüber 0,4 Prozentpunkte.
„Der Arbeitsmarkt im Monat November erweist sich als sehr stabil”, sagte Birgit Jung, Geschäftsführerin Operativ der Aachener Arbeitsagentur. „Die zunehmend ungünstigen Prognosen zur weiteren wirtschaftlichen Entwicklung haben noch keinen Einfluss auf den regionalen Arbeitsmarkt.” Rund 6600 Männer und Frauen hätten im November ihre Arbeitslosigkeit beendet. Knapp 6100 Personen hätten sich erstmals oder erneut arbeitslos gemeldet. 1908 Personen hätten eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt aufgenommen. Die Nachfrage nach Arbeitskräften sei anhaltend hoch: Arbeitgeber meldeten laut Arbeitsagentur 1648 Stellen für eine Beschäftigung auf dem ersten Arbeitsmarkt, davon 78,6 Prozent unbefristet. Die Zahl neuer Stellen liegt mit einem Plus 1,2 Prozent auf dem Niveau des Vormonats. Insgesamt seien derzeit rund 4636 Arbeitsstellen gemeldet.
In ganz NRW ist die Arbeitslosigkeit ebenfalls erneut kräftig gesunken. Die Landesarbeitsagentur in Düsseldorf zählte im November gut 681.000 Arbeitslose, knapp 11.000 weniger als im Oktober. Die Quote sinke damit auf 7,6 Prozent. Vor einem Jahr lag sie noch bei 8,1 Prozent. Im November 2010 gab es fast 45.000 Arbeitslose mehr. Etwa jeder dritte Betroffene zähle zur Gruppe der Langzeitarbeitslosen. Vor allem ältere Arbeitslose und Behinderte hätten bislang nicht in vollem Umfang vom Aufschwung auf dem Arbeitsmarkt profitieren können, so Schönefeld.
Gleichzeitig zeichne sich in vielen Bereichen schon ein Engpass ab. Das sei etwa in der Gesundheitswirtschaft, in Metall- und Elektrobetrieben sowie auch in Handwerksberufen wie bei Fliesenlegern und Dachdeckern der Fall. Nach den Ergebnissen einer Studie habe bereits jedes vierte Unternehmen vor dem Hintergrund fehlender Fachkräfte auf Aufträge verzichtet. Die so ausgefallenen Umsätze summierten sich allein in NRW auf rund 9,3 Milliarden Euro im Jahr.