Dos und Don'ts für eine erfolgreiche Bewerbung – Teil II
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Dos und Don'ts für eine erfolgreiche Bewerbung – Teil II
Punkten Sie mit Ihren Kompetenzen in Anschreiben und Lebenslauf!
Wenn Arbeitgeber Bewerbungsunterlagen sichten, geht es neben den formalen Voraussetzungen auch immer um übergreifende Kompetenzen, die von den Bewerbern*innen mitgebracht werden und für die zukünftige Tätigkeit relevant sind. Vielleicht ist beispielsweise die Kunden- und Dienstleistungsorientierung eine ihrer besonderen Stärken. Sind diese sogenannten Soft Skills gut dargestellt, erhöht sich die Chance deutlich, zum Vorstellungsgespräch eingeladen zu werden. So kann im Anschreiben nach der Aufzählung der fachlichen Kompetenzen in einem darauffolgenden Absatz das eigene Profil durch persönliche Eigenschaften abgerundet werden.
Alternativ passt am Ende eines Lebenslaufs ein Abschluss mit der Überschrift „Zu meiner Person“. Beide Formen ermöglichen den Arbeitgebern, die Persönlichkeit hinter der Bewerbung schneller und besser zu erfassen. Wir unterstützen Sie gerne bei der Erstellung Ihres Kompetenzprofils.
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Dos und Don'ts für eine erfolgreiche Bewerbung – Teil II
Die Seite 3: Platz für Ihre Selbstdarstellung
Gestrunzt wird nicht? Ihre beste Seite sollten Sie in Ihren Bewerbungsunterlagen trotzdem zeigen. Aussagefähige Bewerbungsunterlagen sind Ihre Chance zu einem persönlichen Vorstellungsgespräch. Wer für die Darstellung beruflicher Erfolge, besonderer Kompetenzen und Fähigkeiten mehr Platz braucht als es ein Anschreiben oder der stichwortartige Lebenslauf zulässt, der fügt nach dem Bewerbungsanschreiben und dem Lebenslauf eine sogenannte 3. Seite hinzu.
Auf dieser Seite können Sie beispielsweise beschreiben, wie Sie sich während der Zeit der Arbeitslosigkeit ehrenamtlich engagiert haben und was Sie dabei gelernt haben. Sie können ausführlicher erläutern, warum Sie die Branche wechseln und wie Ihre Kompetenzen trotzdem perfekt passen.
Häufig fragen Unternehmen oder Institutionen nach einem Motivationsschreiben. Auch Ihre Motivation für diese Bewerbung kann auf einer 3.Seite beschrieben werden. Sie benötigen dazu Unterstützung? Sprechen Sie uns gerne an.
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Dos und Don'ts für eine erfolgreiche Bewerbung – Teil II
Bleiben Sie mit einer Visitenkarte in Erinnerung!
Immer wieder zeigt sich, dass Netzwerken bei der Stellensuche außerordentlich erfolgsversprechend ist. Netzwerken kann man im privaten genauso wie im beruflichen Kontext. Lassen sie keine Gelegenheit aus anderen mitzuteilen, dass sie offen für eine neue Beschäftigung sind. Kommen sie gut ins Gespräch ist es wichtig, ihrem Gesprächspartner bzw. ihrer Gesprächspartnerin Ihre Kontaktdaten mitzugeben. Dafür sollten sie immer eine Visitenkarte griffbereit haben.
Unter den Kontaktdaten können Ihre Berufstitel vermerkt und auf der Rückseite die Kompetenzen aufführen werden, die sie besonders ausmachen. Ein Foto auf der Visitenkarte gibt ihren Kontaktdaten ein Gesicht und hilft dem Arbeitgeber z.B. nach einer Messe, sich an sie zu erinnern.
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Dos und Don'ts für eine erfolgreiche Bewerbung – Teil II
Vollzeitnahe Teilzeit als Arbeitszeitwunsch?
Eine große Anzahl an Stellen ist in Vollzeit ausgeschrieben. Was heißt das für Bewerber*innen, bei denen aktuell z.B. wegen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf nur eine vollzeitnahe Teilzeit (z.B. 30 Stunden in der Woche) in Frage kommt? In dieser Situation ist es wichtig klar zu sein, welche Zeitspanne für die Arbeit incl. Fahrzeiten möglich ist.
Zusätzlich gilt es zu prüfen, welche Flexibilität im Wochenverlauf besteht z.B. durch Unterstützende in der Betreuung der Kinder. Vollzeitnahe Teilzeit als Arbeitsangebot signalisiert dem Arbeitgeber, dass Arbeitszeitmodelle verhandelbar sind. Am besten gelingt dies in einem persönlichen Gespräch. Hier gilt es, für beide Seiten eine gute Lösung zu finden, auch unter Berücksichtigung der seit der Corona Pandemie deutlich erweiterten Möglichkeiten der mobilen Arbeit.
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Typische Fragen im Vorstellungsgespräch
Wer auf die klassische Einstiegsfrage „Was haben Sie bisher so gemacht?“ oder die Aufforderung „Erzählen Sie mal was von sich!“ die Daten vom Lebenslauf runter rattert, verbraucht nur Zeit statt zu informieren. Beschreiben Sie stattdessen, wie Sie die in der Stellenanzeige geforderten Fähigkeiten, erfüllen. Berichten Sie welche der Tätigkeiten Sie schon selbstständig ausführen, für welche der genannten Aufgaben Sie aktuell Verantwortung tragen, worin Ihre besonderen Kompetenzen liegen und in welchen Bereichen Sie sich weitergebildet haben. Damit zeigen Sie, dass Sie exakt wissen, was diese Stelle erfordert und warum Sie genau der oder die Richtige für diese Aufgaben sind.
Immer noch, wird gerne in Gesprächen nach persönlichen Stärken und Schwächen gefragt. Dazu gekommen ist die Frage nach dem größten Problem, das Sie schon bewältigt haben. Manchmal wird auch eine Provokationsfrage gestellt, um zu sehen, ob die freundliche Bewerber-Maske fällt. Womit könnte man Sie provozieren?
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Wie schwer fällt Ihnen der Augenkontakt im Vorstellungsgespräch?
Sieh mich an, wenn ich mit dir rede - den Spruch haben alle schon gehört. Niemand möchte in wichtigen Gesprächen falsch beurteilt werden. Deshalb ist die elterliche Ermahnung richtig, wir schauen im Vorstellungsgespräch die Gesprächspartner an.
Aber wenn wir unsicher sind, neigen wir dazu verlegen nach unten zu schauen. Kritische Menschen könnten unsere Unsicherheit als Schuldbewusstsein bewerten. Wer versucht sich ein Bild vor Augen zu rufen, schaut oft Richtung Zimmerdecke und sieht dann sprichwörtlich hochnäsig aus. Manchen fällt es leichter nachzudenken, wenn sie ins Unbestimmte, vielleicht sogar aus dem Fenster, schauen. Dadurch wirken sie abwesend.
Unser Tipp: Halten Sie den Blickkontakt, aber vermeiden Sie den sogenannten Primatenblick. Damit ist das lange und intensive Starren in die Augen gemeint. Dieser Blick wird als unangenehm empfunden und gehört eher in die Kategorie der Machtspielchen. Die sind aber in guten Gesprächen fehl am Platz.
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Die Rolle Ihrer Hände im Vorstellungsgespräch
In Zeiten der Pandemie kommuniziert man in digitaler Form, auch beim Vorstellungsgespräch. Oft sind dann nur die Köpfe zu sehen. Die Gestik der Hände spielt aber in Gesprächen durchaus eine wichtige Rolle. Wer dynamisch wirken möchte, kann auch im digitalen Gespräch Gestik zeigen. Rücken Sie ein Stückchen vom Bildschirm weg oder ändern Sie den Blickwinkel der Kamera. Der Urmensch in uns sieht gerne die Hände des Gegenübers, um sich sicher zu fühlen.
Je nach Situation wirken hinter dem Rücken verschränkte Hände abwartend oder uninteressiert. Sie haben im Gespräch etwas notiert? Legen Sie den Stift lieber sofort wieder hin, statt nervös damit zu spielen oder ihn als verlängerten Zeigefinger zu nehmen und damit zu gestikulieren. Seitdem die Eltern mit dem Zeigefinger gedroht haben, ist diese Geste negativ belegt. Unser Tipp: Deuten Sie freundlich mit der ganzen Hand, statt mit dem Zeigefinger.
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Ihr Körper spricht im Vorstellungsgespräch mit
Der erste Eindruck bleibt lange haften, auch mit der Körpersprache geben wir Informationen weiter. In normalen Zeiten startet das Gespräch mit einem Händedruck. Wissen Sie ob Ihr Händedruck als zu lasch oder unangenehm fest empfunden wird? Aber auch während des weiteren Gesprächs, spricht unser Körper mit. Wir verschränken unsere Arme und Beine, wenn wir bequem sitzen, aber auch, wenn uns eine Frage überrascht oder unangenehm ist. Dies kann als Schutzhaltung oder Ablehnung gedeutet werden.
Denken Sie daran eine offene Körperhaltung beizubehalten. Wir merken selten, wie viel Unsicherheit wir mit unseren Füßen vermitteln. Da wackeln wir nervös mit dem Fuß oder stehen wie ein kleines Kind. Wer aufgeregt ist, neigt im Stehen dazu die Beine zu kreuzen, das wirkt unsicher. Wer gut balanciert auf beiden Füßen steht, vermittelt im wahrsten Sinne des Wortes Standfestigkeit.
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Sicher argumentieren und überzeugen im Vorstellungsgespräch
Spontan neigen wir dazu, auf Fragen, die uns überraschen oder unangenehm sind, mit kurzen Behauptungen zu antworten. Das schadet Ihnen vor allem im Vorstellungsgespräch. Überzeugender wirkt auf Ihre Gesprächspartner ein anschauliches Beispiel, das Ihre Behauptung erklärt. Nutzen Sie als Gerüst für Ihre Argumente, die 3 B-Argumentationsreihe: Behauptung – Begründung – Beispiel. Sicher hat Sie schon jemand in einem Vorstellungsgespräch nach Ihrer Schwäche befragt. 9 von 10 Menschen antworten darauf: Ich bin überpünktlich, „überordentlich“ oder übermotiviert.
Besser wäre: Ich bin unangenehm pünktlich, privat stehe ich auch schon mal eine halbe Stunde zu früh bei Freunden vor der Tür, weil ich nicht zu spät kommen möchte. Beruflich wird es keinen Termin geben, den ich verpasse, selbst bei Stau oder wenn die Bahn ausfällt. Egal welche Frage Sie gestellt bekommen, eine erfolgreiche Argumentation muss gut vorbereitet sein. Wir unterstützen Sie gerne.
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Darf`s ein bisschen mehr sein?
Die Gehaltsfrage im Vorstellungsgespräch: Über Gehälter spricht man in Deutschland nicht. Deshalb tun wir uns, mangels Information und Übung, so schwer, wenn wir im Vorstellungsgespräch das Gehalt verhandeln sollen. Wer klug ist, bereitet diesen Punkt des Gesprächs gut vor. Informationen bieten Tarifverträge und die Landesdatenbank www.gehalt.de. Aber vor allem: Sprechen Sie mit Bekannten, die im gleichen Berufsfeld arbeiten. Wenn Sie wissen, welche Spanne an Gehältern ihr regionaler Arbeitsmarkt bietet, dann fragen Sie sich, ob Sie überzeugende Argumente für den oberen Teil der Spanne haben. Argumentieren Sie aus dem Blickwinkel des Unternehmens.
Erläutern Sie mit Beispielen, welchen Nutzen es durch Ihre Kompetenz, Erfahrung und Leistungsfähigkeit hat. Ihre hohe Miete oder andere private Kosten sind für den Arbeitgeber kein Argument. Es sei denn, der Beitrag für den Kindergarten oder zur privaten Rentenversicherung bieten sich für eine Gehaltsumwandlung an.
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Dos und Don'ts für eine erfolgreiche Bewerbung – Teil II
Infos
Dieser Service wird zur Verfügung gestellt vom Zweckverband Region Aachen und der Arbeitsagentur Aachen-Düren in Zusammenarbeit mit dem Medienhaus Aachen.
Kontaktdaten:
Regionalagentur Region Aachen
Koordination der Beratungsstellen Perspektiven im Erwerbsleben
Telefon: 0241 - 927 87 21 - 43
E-Mail: regionalagentur@regionaachen.deAgentur für Arbeit
Berufsberatung im Erwerbsleben
Telefon: 0241 - 897 - 11 11
E-Mail: Aachen-Dueren.Projekt-Ich@arbeitsagentur.de -