„Tal der Tränen ist durchschritten”
Aachen/Bergisch Gladbach. Der drittgrößte deutsche Erstversicherungskonzern AMB Generali mit Sitz in Aachen hat die Börsenkrise der vergangenen Jahre aus eigener Kraft überstanden und für das vergangene Jahr ein Konzernergebnis von 218 Millionen Euro nach Steuern ausgewiesen.
Im Jahr zuvor war ein Gewinn von sieben Millionen Euro erzielt worden nach einem Verlust von 235 Millionen Euro im Jahr 2002.
„Damit ist das Tal der Tränen endgültig durchschritten”, stellte Konzernchef Dr. Walter Thießen am Mittwoch bei der Bilanzvorlage in Bergisch Gladbach zufrieden fest und steckte zugleich den Rahmen für die Zukunft ab: Danach will der Aachener Versicherungskonzern, an dem die italienische Generali aus Triest mit jetzt 70,88 Prozent die Mehrheit hält, für 2005 einen Konzerngewinn von „mindestens 300 Millionen Euro” schreiben.
Ein starkes Neugeschäft, höhere Beiträge und weitere Kosteneinsparungen sollen dazu verhelfen.
Der Gewinnsprung zahlt sich auch für die Aktionäre aus, die, wie gemeldet, eine um 0,40 Euro auf 1,75 Euro erhöhte Dividende erhalten sollen. Thießen versprach ihnen auch für die Zukunft eine stabile Dividendenpolitik. Selbst im Verlustjahr 2002 wurden sie mit einer Ausschüttung bedient.
Bei den Beiträgen erzielte die AMB im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Plus von 3,5 (Branche: 3) Prozent auf rund zwölf Milliarden Euro. Dafür sorgte nicht zuletzt die gewaltige Nachfrage nach Lebensversicherungen, die den AMB-Töchtern das beste Geschäftsjahr in der Unternehmensgeschichte bescherte.
Seit der Produkteinführung haben die AMB-Lebensversicherer über 784.000 „Riester-Policen” verkauft. Mit einem Marktanteil beim Neuzugang von 35 Prozent hat die Gruppe ihre Marktführerschaft in diesem Segment weiter gefestigt.
Auch die Konzern-Krankenversicherer schnitten mit einem Beitragsanstieg um 10,8 (Branche: 6,9) Prozent auf 1,5 Milliarden Euro gut ab.
Nur in der Schaden- und Unfallversicherung sanken die Prämien im vergangenen Jahr wegen der noch laufenden Sanierungsbemühungen um 3,3 Prozent auf drei Milliarden Euro.
Ende 2004 beschäftigte die AMB noch gut 19.450 Mitarbeiter. Innerhalb von zwei Jahren wurden knapp 1300 Stellen abgebaut. Weitere 700 Arbeitsplätze sollen bis 2007 unter Ausnutzung der natürlichen Fluktuation gestrichen werden.