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Düsseldorf: SPD: Schutzschirm auch für Leiharbeiter

Düsseldorf : SPD: Schutzschirm auch für Leiharbeiter

Angesichts des Konjunktureinbruchs fordert SPD-Landeschefin Hannelore Kraft einen Schutzschirm für Leih-, Zeit- und Kurzarbeiter.

Die Zahl der arbeitslosen Leiharbeiter werde sich im ersten Quartal 2009 deutlich erhöhen, weil befristete Arbeitsverträge auslaufen, warnte Kraft.

Deshalb plant Kraft mit SPD-Chef Franz Müntefering einen gesetzlichen Vorstoß für mehr Sicherheit der bundesweit 715000 Leiharbeiter. „Wir werden nicht locker lassen. Auch wenn die CDU blockiert.”

In einem Antrag für den NRW-Landtag verlangt die SPD eine Entkopplung der befristeten Zeitverträge von Aufträgen der Entleihfirmen.

Außerdem soll eine maximale Entleihzeit festgelegt werden, um die Umwandlung fester Jobs in Zeitarbeitsverträge zu verhindern.

Es sei eine Fehlentwicklung, wenn ein Betrieb im Sauerland mit 60 Leuten „20 rausschmeißt und 18 Leute als Leiharbeiter über eine eigene Leiharbeitsfirma wieder einstellt”, klagte Kraft.

Wer das verhindern wolle, müsse auch regeln, dass Leih- und Zeitarbeitsfirmen die tariflichen und rechtlichen Standards der Entleiher übernehmen müssen.

„Gleicher Lohn für gleiche Arbeit muss überall gelten”, sagte Kraft. Verdi habe gerade erst Strafanzeige gegen eine Firma gestellt, die einem Zeitarbeiter nur 2,71 Euro pro Stunde gezahlt hat.

Nach Angaben der SPD-Politikerin werden heute 40 Prozent aller freien Stellen von Leiharbeitsfirmen angeboten. Mit dem nächsten Aufschwung sei ein weiterer Zuwachs der Leihbeschäftigung zu erwarten.

Kraft begrüßte, dass seit November 2008 auch Kurzarbeitergeld für Zeitarbeiter gezahlt werden kann. Sinnvoll sei nun in der Krise ein Beschäftigungs-Pool für Zeitarbeiter, deren befristete Verträge auslaufen und die deshalb kein Kurzarbeitergeld beziehen können.