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Essen: RWE: Unser Öl ist die Braunkohle

Essen : RWE: Unser Öl ist die Braunkohle

Der Energieriese RWE AG, Essen, warnt davor, den heimischen Energieträger Braunkohle abzuschreiben. „Unser Öl heißt Braunkohle”. sagte der scheidende Vorstandschef Harry Roels am Freitag. Deutschland wäre gut beraten, diese Ressourcen „noch in diesem Jahrhundert zu erschließen” - nicht nur, um sie weiter zu verstromen, „sondern auch zu vergasen”.

Die Technik sei vorhanden, um CO2-freies Synthesegas zu gewinnen. Nicht nur für die Versorgungssicherheit und die rund 100.000 Arbeitsplätze, die an der Braunkohle hingen, sondern auch für den Klimaschutz wäre damit viel gewonnen. Bei fortlaufendem Ersatz alter durch neue Kraftwerke mit höherem Wirkungsgrad stünden jährlich 15 Millionen Tonnen Braunkohle für die Vergasung zur Verfügung, ohne die Förderung ausweiten zu müssen.

RWE will in den nächsten fünf Jahren rund 25 Milliarden Euro in neue Kraftwerke sowie in Ausbau und Modernisierung der Strom- und Gasnetze investieren. Von dieser Summe will RWE mit rund 15 Milliarden Euro den größten Teil in Deutschland investieren. „Mit diesem Programm wären wir einer der größten Einzelinvestoren” in Deutschland, betonte Roels. Unter dem Strich würden die RWE-Kraftwerke dann rund 13 Millionen Tonnen weniger Kohlendioxid ausstoßen.

Bis 2014 soll bei RWE zudem das erste CO2-freie Kohlekraftwerk ans Netz gehen - wo in Deutschland und ob mit Braun- oder Steinkohle betrieben, will RWE bis Mitte des Jahres entscheiden.