Moskau : Riesenchancen für NRW in Russland
Moskau NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück hat die deutsche Industrie am Mittwoch erneut zu mehr Investitionen im Wachstumsmarkt Russland gedrängt.
„Deutschland kann auf die mit 4,5 Prozent hohe Wachstumsentwicklung in Russland nur neidisch sein”, betonte Steinbrück zum Abschluss der NRW-Präsentation in Moskau.
Wer jetzt nicht auf dem höchst dynamischen Markt im größten Land Europas investiere, verpasse eine gewaltige Chance.
Energieminister Axel Horstmann sieht gigantische Möglichkeiten für die oft längst präsenten NRW-Firmen im Energiebereich. Auf die weltweit führenden Bergbau-Zulieferer aus NRW warte ein Milliarden-Markt.
Heute werden 18 Prozent des Energie-Verbrauchs in Russland durch Kohle gedeckt. Beim Umweltschutz, Arbeitssicherheit und im Kraftwerksbereich sieht NRW Riesenchancen auf neue Abschlüsse.
Wissenschaftsministerin Hannelore Kraft freute sich über 350 Kooperationen zwischen russischen und NRW-Forschungseinrichtungen. Kraft kündigte anlässlich der so genannten NRW-Wissenschaftstage in Moskau einen verstärkten Forscher- und Studentenaustausch an.
Bei der Landespräsentation der Hochschulinstitute und Forschungseinrichtungen am Mittwoch stellte auch die Aachener RWTH mehrere Projekte aus dem Medizin- und Verkehrsbereich aus.
Insgesamt waren 140 Wisenschaftler nordrhein-westfälischer Hochschulen nach Moskau gekommen. Steinbrück forderte die russischen Institute zum Ausbau gemeinsamer Projekte mit NRW auf, um besseren Zugriff auf die mit insgesamt 17 Milliarden Euro gefüllten Forschungstöpfe der EU zu bekommen.
Derzeit kommen mehr als ein Sechstel aller deutschen Exporte nach Russland aus NRW - Waren für mehr als zwei Milliarden Euro im Jahr. Auf Platz eins der Exporte stehen Maschinen, chemische Produkte, Autos und Stahlerzeugnisse. 53 Prozent der russischen Exporte nach NRW sind Gas, Öl und Strom.