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Aachen/Düren: Region: Weniger Stellen sind im Angebot

Aachen/Düren : Region: Weniger Stellen sind im Angebot

Die Erwartungen angesichts der schwächelnden Konjunktur sind eingetreten: Im Januar ist die Zahl der Arbeitslosen verhältnismäßig stark gestiegen. Zusätzliche Gründe sind der Kündigungstermin zum Ende des vorigen Jahres, das beendete Weihnachtsgeschäft im Handel und die Tatsache, dass viele befristete Verträge ausgelaufen sind.

Nicht zu unterschätzen ist auch, dass die Beschäftigungsmöglichkeiten im Winter witterungsbedingt zurückgehen.

Aktuell sind im gesamten Bezirk der Agentur für Arbeit Aachen 36.388 Menschen arbeitslos gemeldet. Das sind 3108 mehr als im Dezember und lässt die Arbeitslosenquote von 8,4 Prozent auf 9,2 Prozent steigen. Im Jahresvergleich zeigt sich allerdings, dass die Quote im Januar 2008 mit 9,8Prozent noch höher war.

Im Bezirk der Agentur für Arbeit Düren sind aktuell 10611 Menschen arbeitslos gemeldet - 787 mehr als im Dezember. Die Arbeitslosenquote beträgt 8 Prozent und ist damit seit Dezember von 7,4 Prozent um 0,6 Prozent gestiegen. Auch im Bezirk Düren war die Quote mit 8,3 Prozent im Vorjahresmonat aber noch höher.

Die Nachfrage nach Arbeitskräften bewegt sich im Januar erwartungsgemäß weiter auf niedrigem Niveau. In der Region Aachen wurden knapp 1500 offene Stellen gemeldet - eine gegenüber Dezember weitestgehend stabile Zahl. Bei der Agentur für Arbeit Düren waren 654 Stellenangebote gemeldet und damit 30 weniger als im Dezember.

Nicht nur, dass weniger Stellen gemeldet wurden, ist ein deutliches Zeichen für die schlechtere Auftragslage der Betriebe. Darauf schließen läßt auch, dass die beiden Agenturen in der Region ein gestiegenes Interesse an Kurzarbeit verzeichnen.

Im Bezirk der Aachener Agentur haben im Januar 123 Betriebe für insgesamt 2665 Arbeitnehmer Kurzarbeit angezeigt. 43 Betriebe mit 602 betroffenen Mitarbeitern arbeiten im Agenturbezirk Düren kürzer als betriebsüblich. Über hundert Firmen aus beiden Bezirken ließen sich außerdem zu Kurzarbeit beraten.

Besonders betroffene Wirtschaftszweige sind die Automobilzulieferer, Metallverarbeitung, Transportgewerbe, Glasverarbeitung, Textilverarbeitung, Holzindustrie und Teile der chemischen Industrie.

„Die Unternehmen nutzen die zur Verfügung stehenden Instrumente wie die Kurzarbeit, um die Krise zu überbrücken. In dieser Entscheidung sehe ich auch das Bemühen der Unternehmen, ihre gut ausgebildeten und eingearbeiteten Kräfte zu halten”, sagt Matthias Kaschte, Leiter der Agentur für Arbeit Aachen. Durch das Konjunkturpaket II würden zudem die Möglichkeiten wesentlich vereinfacht, Kurzarbeit in Anspruch zu nehmen.

„Im Konjunkturpaket II ist vorgesehen, dass dem Arbeitgeber die Hälfte der von ihm zu tragenden Beiträge zur Sozialversicherung zu erstatten”, erklärt Frauke Schwietert, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Düren. Für Kurzarbeiter, die qualifiziert werden, könnte diese Erstattung sogar zu 100 Prozent erfolgen.

Auch die Regionaldirektion Nordrhein-Westfalen der Bundesagentur für Arbeit verzeichnet für Januar mehr Arbeitslose. Im Vergleich zum Vormonat ist die Zahl der Arbeitslosen um 55.000 auf 781.000 gestiegen. Mit 8,7 Prozent liegt die Arbeitslosenquote um 0,6 Prozentpunkte über der des Vormonats. Im Januar 2008 betrug sie 9 Prozent.

Von den 781.000 arbeitslos gemeldten Menschen in Nordrhein-Westfalen sind 77.360 unter 25 Jahre alt. Von ihnen leben 3857 im Bezirk Aachen und 1332 im Bezirk Düren. Die Arbeitslosigkeit bei jüngeren Menschen hat sowohl in den beiden regionalen Agenturbezirken als auch landesweit zugenommen.

Außerdem ist jeder vierte Arbeitslose in NRW 50 Jahre alt oder älter. Das betrifft 196.000 Menschen, 9316 im Aachener Bezirk und 2532 im Dürener Bezirk. Auch diese Personengruppe ist landesweit und in der Region gewachsen.