Aachen : Prämierte Erfolgsrezepte: Die Sieger von „AC2” stehen fest
Aachen Es war angerichtet: Die Entscheidungen in den Geschäftsplan-Wettbewerben „AC<sup>2 - gründen und wachsen 2009/10” sind gefallen.
Als besonders „schmackhaft” für die weitere wirtschaftliche Entwicklung der Aachener Region bewertete eine Expertenjury solche Rezepte, die erfolgversprechende Perspektiven für Existenzgründer und junge Unternehmen aufzeigen und jede Menge zukunftssichere neue Arbeitsplätze ankündigen (siehe unten).
Mit 184 Gründern und 38 Firmen, die bereits ihre ersten Schritte am Markt durchgestanden haben, war die Resonanz auf die siebte Auflage dieser Ausschreibung wieder groß. Die Schirmherrin der Wettbewerbe, Stefanie Peters, geschäftsführende Gesellschafterin der Neuman & Esser Group in Übach-Palenberg, wertete diesen Grad der Mobilisierung des unternehmerischen Potenzials in der Region von Monschau bis Heinsberg, von Aachen bis Düren und Euskirchen als sehr erfreulich. Dies bedeute auch ein wichtiger Beitrag zum Strukturwandel und zur Stärkung der Beschäftigung.
Stefanie Peters kündigte an, den potenziellen Teilnehmerkreis bei einer Neuauflage gezielt etwa um Menschen mit Migrationshintergrund erweitern zu wollen und auch mehr Frauen zur Selbstständigkeit zu motivieren.
Moderator Bernd Büttgens, stellvertretender Chefredakteur unserer Zeitung, hatte nicht zu viel versprochen, als er einen „spannenden Abend” ankündigte. Auf jeden Fall ist dem engagierten Organisatorenteam um Michael F. Bayer, dem Geschäftsführer der Gründerregion Aachen, gelungen, echte Überraschungseffekte bei den erfolgreichsten Teilnehmern zu „provozieren”, als deren Namen aufgerufen wurden. „Das gibt´s doch gar nicht!”, entfuhr es zum Beispiel Georg Raida spontan, bevor er auf die Bühne ging. Und Dr. Ralph Nussbaum war „völlig von den Socken”.
Bayer erläuterte, dass seit Beginn der Wettbewerbe weit über 1700 Personen betreut worden seien, woraus rund 900 konkrete Projekte entstanden - gut angelegtes Geld der Förderer. Insgesamt liege die Region damit über dem Landesdurchschnitt. „Gründung ist en vouge”, sagte er. Und die Bewerberzahl bei Wachstum sei konstant geblieben, sprach er von insgesamt „großer Klasse”.
Apropos: Dafür stand - mit Blick auf die vermittelten Erfolgsrezepte - ein Mann besonders: der Heinsberg-Randerather Sternekoch Rainer Hensen, der während der Feier gleich neben der Bühne ein Menü für die Preisträger zauberte - inklusive Kaninchen-Frikadellen...
Nächster Treffpunkt des Netzwerks ist die Gründermesse „Aufbruch 2010” am 25. Juni in Jülich.
Die Sieger und Platzierten im Überblick:
Im Gründungswettbewerb heimste Aavifa Solutions aus Aachen den Sieg ein. Kamil Fayzullin und Mirco Vitr überzeugten mit Software zur Prozessoptimierung etwa in Krankenhäusern, die der Jury 10000 Euro wert war. 7500 Euro und Platz zwei holte die Erkelenzer Jaro-Fruit Growing Cooperation. Andreas Lenz und Mark Estelmann entwickelten einen alteingesessenen Obst- und Gemüseanbaubetrieb mit europaweitem Vertrieb weiter. Spezialität ist der „Jaroma-Kohl”, gut geeignet für Kohlrouladen. 5000 Euro erhielten die Herzogenrather Versicherungsfachleute Andreas Braun und Andreas Plum für ihre TIpool.de GmbH, ein Rückwärts-Auktionsportal für gewerbliche Kfz-Versicherungen.
In der Kategorie Wachstum ging der mit 5000 Euro dotierte erste Preis an das Aachener Unternehmen Analytical Services Dr. Ralph Nussbaum. Der Spezialist für pharmazeutische Qualitätskontrolle ist im Medizintechnischen Zentrum am Klinikum ansässig. Rang zwei belegte Raida Dämmtechnik aus Monschau-Kalterherberg. Geehrt wurden Inhaber Georg Raida und Cornelia Hänisch, die 2500 Euro erhielten. Sie befassen sich mit energie- und CO2-sparender Dämmung von Alt- und Neubauten mit einem Zellulose-Einblasverfahren. Dies verwertet alte Zeitungen.
Der dritte Preis (1000 Euro) wurde der Praxisklinik der Zahnheilkunde am Aachener Luisenhospital mit Dr. Martin Emmerich, Dr. Bastian Wessing und Georg Schiffers zuerkannt. Deren Kernkompetenz dreht sich um neue Behandlungsverfahren und ein spezielles „Tray-System” für Implantate. Zudem geht es um eine Software zur Dialogführung, um Praxis-Arbeitsabläufe zu optimieren.