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Mögliche Ausfälle: NRW-Unternehmen verschärfen Regeln wegen Omikron

Mögliche Ausfälle : NRW-Unternehmen verschärfen Regeln wegen Omikron

Strom, Wasser, Telekommunikation, Logistik – die Wirtschaft bereitet sich auf die Omikron-Welle vor, durch die Teile des Personals ausfallen könnte.

„Als Teil der kritischen Infrastruktur sind uns die mit der Ausbreitung der Omikron-Variante verbundenen Risiken sehr bewusst“, erklärte ein Sprecher von RWE. In der Belegschaft gebe es eine hohe Impfquote. Zudem gelten verschärfte Regeln: „Alle Kontaktpersonen, auch Geimpfte und Genesene, werden von uns in Quarantäne geschickt. Geimpfte können drei Tage nach Vorlage eines negativen Tests wieder zur Arbeit kommen.“ Es werden maximal Kontakte reduziert. „Wo betrieblich möglich, soll mobiles Arbeiten maximal genutzt werden. Inländische und grenzüberschreitende Dienstreisen erfolgen nur bei betrieblicher Notwendigkeit. Veranstaltungen, die nicht betriebsnotwendig sind (wie Weihnachtsfeiern), sind nicht erlaubt“, so RWE.

Die gesamte Energie- und Wasser-Branche ist wachsam. Die Firmen führten regelmäßig Risikobewertungen durch, sagte Kerstin Andreae, Chefin des Branchenverbands BDEW. „Die Sicherstellung der Versorgung hat für die Betreiber kritischer Infrastrukturen höchste Priorität.“ Die bewährten Pandemiepläne kämen zum Einsatz. 80 bis 90 Prozent der Mitarbeiter seien gegen das Coronavirus geimpft. „Das lässt darauf hoffen, dass zumindest mit weniger schweren Krankheitsverläufen zu rechnen ist“, so Andreae. Der Expertenrat der Bundesregierung hatte von einem „Gefährdungspotential für die kritische Infrastruktur“ durch Omikron gesprochen und die Strom- und Wasserversorgung aufgeführt.

Auch die Post ist alarmiert. In den Paketzentren haben die Beschäftigten Abstands-Tracker erhalten, damit sie einen möglichst hohen Sicherheitsabstand halten. Die Schichtsysteme wurden schon vor langem so geändert, dass nicht mehr so viele Mitarbeiter gleichzeitig in einem Raum sein müssen. Die Post bietet wie viele Konzerne Booster-Impfungen an. Falls es doch zu größeren Ausbrüchen käme, sieht man sich vorbereitet. „Wir haben immer einen Plan B“, so ein Sprecher.

Die Vodafone-Belegschaft arbeitet fast zu 100 Prozent im Homeoffice. Bei Vodafone hatte man zu Beginn der Pandemie in Bereichen wie der Netzüberwachung und der Entstörung zwei strikt getrennte Teams gebildet, um bei einer eventuellen Quarantäne-Anordnung noch Reserven zu haben. Diese Notwendigkeit sieht man nun nicht mehr. „Wir arbeiten fast 100-prozentig im Homeoffice. Präsenz-Arbeit findet nahezu nicht statt“, sagte eine Sprecherin. Das Unternehmen wappne sich aber gegen eine Verschärfung der Lage. „Vodafone hat ein erprobtes Konzept, um alle sicherheitsrelevanten Aufgaben sowohl technisch als auch organisatorisch zu erfüllen.“

Die Telekom gibt sich entspannt. Durch Homeoffice gäbe es keine Ansteckungsgefahr, auch nicht für die zentralen Gruppen für das Steuern der Netze. Im technischen Außendienst habe man einerseits festgelegt, dass Kollegen nach Möglichkeit alleine zu einem Kunden fahren. Ansonsten sind die Kollegen in zwei Teams getrennt, um bei einer Quarantäne-Anordnung zu 50 Prozent noch arbeitsfähig zu sein.