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Bonn: NRW-Bauern erwarten Papierflut

Bonn : NRW-Bauern erwarten Papierflut

Die 2003 beschlossene Reform der EU-Agrarpolitik bringt für dier Bauern in Nordrhein-Westfalen eine gewaltige Papierflut mit sich.

Statt der bisher üblichen Förderung von Flächen und Tieren gibt es von diesem Jahr an Betriebsprämien, deren Höhe nach einem aufwändigen Verfahren auf Grund der bisherigen Produktion errechnet wird.

Grundlage für die Festsetzung sind jetzt Luftbilder statt der bisher üblichen Katasterunterlagen, wie die Landwirtschaftskammer NRW, Bonn, am Mittwoch mitteilte. Um die komplizierten Vorgaben der EU zu erfüllen, verschickt die Kammer neben 50.000 Anschreiben mit Erläuterungen und Formularen auch 350.000 Flächenverzeichnisse, 300.000 Luftbildkarten sowie fünf weitere Schriftsätze in Auflagen zwischen 10.000 und 44.000 Exemplaren.

Das Gesamtgewicht dieser Formulare und Mitteilungen liegt bei etwa 18 Tonnen, im Durchschnitt 360 Gramm für jeden Bauernhof.

Der Verwaltungsaufwand für die Kammer steigt zusätzlich, weil es nach der Agrarreform unterm Strich zwar weniger Geld für die Bauern gebe, die Mittel aber auf eine größere Fläche verteilt werden müssen, hieß es.

Gab es 2004 in NRW etwa 43.000 Antragsteller, so rechnet die Kammer in diesem Jahr mit 50.000 Anträgen, denn erstmals gibt es auch für viele Gartenbauer Geld von der EU. Zahlreiche private Pferdehalter und Hobbylandwirte haben bei der Kammer ebenfalls Ansprüche auf Prämien angemeldet.