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Niemand wird verdursten

Niemand wird verdursten

Berlin (an-o/dpa/Nachr.) - "Niemand wird verdursten". Nach Einschätzung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) bröckelt die Front der Dosenpfand-Gegner.

Wie DHU-Bundesgeschäftsführer Jürgen Resch am Dienstag erklärte, fehlt nur noch für neun Prozent der Getränke ein Rücknahmesystem. "Die Getränkeversorgung in Mehrweg und korrekt bepfandetem Einweg ist selbst bei einer andauernden Hitzewelle sichergestellt, sagte Resch. Discounter hätten "in aller Stille" ihre Anstrengungen intensiviert, eigene Pfandsysteme zum 1. Oktober 2003 einzurichten. Aldi, Lidl, Norma und Plus arbeiteten am Aufbau gesetzeskonformer Insel-Lösungen.

Sollte es am heutigen Mittwoch bei dem Gespräch im Bundesumweltministerium "kein Einlenken der Boykotteure geben, so werden sich Getränkefachhandel und Discounter freuen, deren Marktanteile zu übernehmen." Sie erwarteten für den Fall eines Boykotts von Metro, Rewe und Tengelmann einen deutlichen Umsatzschub. Die Mineralwasserbrunnen erklärten, sie seien "für einen heißen Sommer gerüstet", Coca-Cola will den Mehrweg-Anteil in Deutschland mit mehr 0,5-Liter-Flaschen erhöhen.

Der Handel hatte den zugesagten Aufbau eines einheitlichen Einweg-Rücknahmesystems zum 1. Oktober unter Hinweis auf rechtliche Unsicherheiten bei hohen Kosten eingestellt.