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Aachen/Stolberg: Nachwuchs ist Schatztruhe

Aachen/Stolberg : Nachwuchs ist Schatztruhe

Der Wechsel in der Geschäftsführung eines Unternehmens ist üblicherweise ein normaler Vorgang. Bei dem Pharmahersteller Grünenthal verbindet sich damit aber zugleich ein Generationenwechsel, der dokumentieren soll, dass die Kontinuität der Firma gewahrt bleibt.

Ein Grund zum Feiern. Deshalb waren 2000 Gäste aus Politik und Wirtschaft - und nicht zuletzt die Belegschaft - geladen, als der bisherige geschäftsführende Gesellschafter Michael Wirtz die Leitung des operativen Geschäfts an ein vierköpfiges Team übergab, dem auch sein Sohn Sebastian angehört.

Michael Wirtz, zugleich auch Präsident der IHK Aachen, steckte die künftigen Operationsziele des Unternehmens ab. Sie lauten China und USA. Gleichzeitig bekannte er sich zum Wert der Ausbildung für sein Unternehmen: „Die Nachwuchsausbildung ist eine großartige, gerade strategisch unverzichtbare Schatztruhe der Familienunternehmen Grünenthal und Dalli.”

Ein sehr persönliches Bild des Unternehmers, des Menschen und des Vaters skizzierte sein Sohn Sebastian: „Er hat ein starkes Kapitel Grünenthal-Geschichte geschrieben.”

NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück, bei dem der Grünenthal-Termin nach eigener Aussage „seit über einem Jahr” im Kalender stand, charakterisierte Wirtz als eine zupackende und zugleich besonnene Persönlichkeit und als einen „Unternehmer, der sich seiner Vorbildfunktion nie entzogen hat.”

Vierer-Kollektiv bildet die Geschäftsführung

Nachdem Geschäftsführer Michael Wirtz am 3. Januar sein 66 Lebensjahr vollendet hatte, wechselte er satzungsgemäß in den Beirat von Grünenthal und Dalli-Werke Mäurer + Wirtz.

Stefan Genten (36) und Sebastian Wirtz (34) wurden vom Beirat zu Geschäftsführern ernannt. Sie bilden jetzt mit Rob Koremans (42) und Eric-Paul Pâques (50) die Geschäftsführung des Unternehmens

Das forschende Pharma-Unternehmen ist international ausgerichtet. Die Schwerpunkte liegen in der Schmerztherapie und der Gynäkologie. Gegenwärtig ist das Familienunternehmen in 23 Ländern vertreten, in sechs Staaten mit eigenen Produktionsstätten.

Im vergangenen Jahr beschäftigte das Unternehmen in Deutschland etwa 1850 Mitarbeiter, davon alleine 1500 in Aachen und Stolberg. Weltweit waren es rund 4700 Beschäftigte. Der Umsatz 2004 lag bei etwa 730 Millionen Euro.