Quote von 7,9 : Lockdown hat wenig Auswirkungen auf NRW-Arbeitsmarkt
Interaktiv Düsseldorf Der zweite Lockdown zur Bekämpfung der Covid-19-Pandemie hat zum Jahresbeginn nur verhältnismäßig geringe Effekte auf den Arbeitsmarkt in Nordrhein-Westfalen gehabt.
„Die Arbeitslosigkeit entwickelte sich typisch für die Jahreszeit, und nahm im Januar mit rund 34.000 Personen nicht stärker zu als im langjährigen Durchschnitt“, sagte der Chef der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit, Torsten Withake, am Freitag in Düsseldorf.
Insgesamt waren im Januar im bevölkerungsreichsten Bundesland 768.512 Personen arbeitslos gemeldet, 4,6 Prozent mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote stieg im Vergleich zum Vormonat um 0,4 Prozentpunkte auf nun 7,9 Prozent.
Auch im Agenturbezirk Aachen-Düren gibt es im Januar mehr Arbeitslose. „Im ersten Monat des Jahres erhöht sich die Arbeitslosigkeit im Vergleich zum Dezember deutlich um 2055 Personen im Agenturbezirk Aachen-Düren“, so Ulrich Käser, Leiter der Arbeitsagentur Aachen-Düren. „Der Anstieg der Arbeitslosigkeit ist für einen Januar zwar saisonüblich, in diesem Jahr aber aufgrund der Corona-Pandemie etwas höher, als in den Vorjahren. Die Zahl der neu gemeldeten Stellen reduziert sich überdurchschnittlich stark in unserem Agenturbezirk, auch das verdeutlicht die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf den Arbeitsmarkt.“, ergänzte Käser. Aktuell waren damit Ende Januar 43.834 Menschen arbeitslos gemeldet – 6328 Personen (+16,9 Prozent) mehr als im Januar des Vorjahres. Die Arbeitslosenquote erhöht sich ebenfalls und liegt nun bei 7,5 Prozent (Januar 2020: 6,4 Prozent).
„Arbeitsplätze werden aktuell durch Kurzarbeit gesichert. Die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, die ihren Job verloren haben, lag sogar unter der des Januars vor einem Jahr“, beschrieb Withake die Situation am Arbeitsmarkt in NRW. Gleichzeitig zögerten die Unternehmen jedoch mit der Einstellung neuer Mitarbeiter. Die Zahl der Menschen, die eine neue sozialversicherungspflichtige Stelle antraten, sank im Vorjahresvergleich um 3,6 Prozent. Ein Einbruch am Arbeitsmarkt, wie er durch die Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie im Frühjahr 2020 stattgefunden habe, sei derzeit nicht zu erwarten, betonte der Chef der NRW-Regionaldirektion.
Insgesamt zeigten im Januar landesweit 15.463 Unternehmen Kurzarbeit für 182.289 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an. In der Region betrifft dies 874 Unternehmen mit 7225 Personen. Angezeigte Kurzarbeit muss von den Unternehmen allerdings nicht realisiert werden.
Nach wie vor gab es große regionale Unterschiede auf dem NRW-Arbeitsmarkt. Die Spanne in der Region reichte im Januar 2021 von 4,7 Prozent in Monschau bis 8,8 Prozent in Aachen und Stolberg.
In NRW war Coesfeld mit 3,2 Prozent der Landkreis mit der geringsten Arbeitslosenquote. Gelsenkirchen wies hingegen eine Quote von 15,7 Prozent auf. Durchschnittlich gibt es im Ruhrgebiet eine Quote von 10,6 Prozent.