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Neue Gesetzeslage: Internet-Leistung selbst prüfen

Neue Gesetzeslage : Internet-Leistung selbst prüfen

Ab Montag können Bürger die Rechnung kürzen, wenn der Anschluss lahmt.

Seit Montag können Verbraucher die Rechnung für einen Internetanschluss im Festnetz kürzen, wenn er viel langsamer läuft als zugesagt. Eine Verfügung der Bundesnetzagentur ist in Kraft getreten. Die Behörde will an dem Tag auch eine neue Version ihres Werkzeugs zur Verfügung stellen, die Kunden auf ihren Computer herunterladen können.

Die Netzagentur hat festgelegt, wie die Bürger zu schwache Leistung eines Anschlusses überprüfen und dokumentieren können. Ärger über einmaligen Ausfall reicht nicht. Die Menschen müssen mit der Software der Behörde 30 Messungen an drei Kalendertagen durchführen. Dabei wird ein Mindestabstand von jeweils einem Tag zwischen den Messtagen verlangt.

Für die Annahme einer minderungsrelevanten Abweichung von der minimalen Geschwindigkeit reicht es, wenn an zwei der drei Tage die minimale Geschwindigkeit unterschritten wird. Beim maximalen Tempo sei eine Minderleistung gegeben, „wenn an zwei von drei Messtagen 90 Prozent des Maximums nicht erreicht werden“. Bei der normalerweise zur Verfügung stehenden Geschwindigkeit liegt eine Abweichung vor, wenn diese nicht in 90 Prozent der Fälle erreicht wird.

Basis aller Vergleiche sind die Leistungsbeschreibungen der Anbieter. So gibt die Telekom bei ihrem DSL-Tarif „Magenta Zuhause L“ eine Höchstgeschwindigkeit von 100 Megabit an, ein Mindesttempo von 54 Megabit und ein Durchschnittstempo von 83,8 Megabit. Beim Vodafone-Kabelanschluss „Red Internet & Phone 1000“ werden maximal 1000 Megabit zugesagt, minimal 600 Megabit, normalerweise 850 Megabit.

Der Bundesverband der Verbraucherzentralen ruft dazu auf, Minderleistungen bei den Anbietern zu reklamieren. Die hätten 14 Tage Zeit, den Mangel zu beheben, sonst könnte gekündigt werden.

Vodafone erklärt, nur wenige Prozent der Kunden könnten von dem Problem erfasst sein. Der Konzern warnt vor Falschmessungen. Der PC müsse direkt am Router angeschlossen sein, nicht über eventuell lahmes W-Lan. Eine eigene Software zum Messen wird angeboten, diejenige der Netzagentur habe Schwächen, so Vodafone.