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Investition von bis zu 500 Millionen Euro: Grünenthal kauft Testosteronpräparat von Bayer

Investition von bis zu 500 Millionen Euro : Grünenthal kauft Testosteronpräparat von Bayer

Das Aachener Pharmaunternehmen Grünenthal erwirbt das Männergesundheitsprodukt Nebido für einen Kaufpreis von bis zu 500 Millionen Euro von Bayer. Der Konzern trennt sich damit von seinem Testosteron-Geschäft.

Der Pharma- und Agrarchemiekonzern Bayer trennt sich von seinem Testosteron-Geschäft. Das Männergesundheitsprodukt Nebido gehe zu einem Kaufpreis von bis zu 500 Millionen Euro an das Pharmaunternehmen Grünenthal mit Sitz in Aachen, teilten der Dax-Konzern und Grünenthal am Donnerstag mit. Das Medikament gegen Testosteronmangel erzielte den Angaben zufolge 2021 einen Umsatz von 117 Millionen Euro. Zum Vergleich: Der Konzernumsatz von Bayer betrug mehr als 44 Milliarden Euro.

Nebido ist in mehr als 80 Ländern zugelassen. Das Präparat steht in der Europäischen Union bis März 2024 unter Patentschutz, in den USA bis Mai 2027. Die Marke soll 2023 rund 100 Millionen Euro zum Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen von Grünenthal beitragen. Die Übernahme muss noch von den zuständigen Wettbewerbsbehörden genehmigt werden. Die Transaktion soll bis Ende 2022 abgeschlossen sein.

„Einer von sechs Männern über 50 leidet an symptomatischem Testosteronmangel. Zu wenige dieser Patienten erhalten eine angemessene Behandlung. Wir setzen uns dafür ein, noch mehr Patienten den Zugang zu einer Therapie zu ermöglichen“, sagte Grünenthal-Vorstandschef Gabriel Baertschi.

Grünenthal hat in den vergangenen Jahren über zwei Milliarden Euro in den Kauf von Marken und Unternehmen investiert. Der Erwerb des Bayer-Präparats reiht sich da ein. Diese Strategie habe Grünenthal „deutlich profitabler gemacht“, sagte Baertschi: „Dies ermöglicht es uns, in Forschung und Entwicklung zu investieren, um die nächste Generation von Schmerztherapien zu entwickeln.“

Bayer krempelt die Pharmasparte seit einiger Zeit ein Stück weit um und setzt dabei stark auf das Geschäft mit Gen- und Zelltherapien, welches das Wachstum mittelfristig antreiben soll. Hier gab es in den vergangenen Jahren mehrere kleinere Übernahmen. Der Verkauf von Randbereichen passt zu dieser Strategie.

(dpa/red)