Essen : „Gettos bilden sich”
Essen Der demographische Wandel stellt die Städte und Regionen nach Ansicht des Verbandes der Wohnungswirtschaft (VdW) Rheinland Westfalen vor „dramatische Herausforderungen”.
„Leerstehende Wohnungen, Armutsviertel und Gettos stellen ein realistisches Szenario für schrumpfende Städte dar, wenn es nicht gelingt, den demografischen Wandel zu gestalten, warnte Verbandsdirektor Burghard Schneider am Mittwoch auf dem diesjährigen Verbandstag in Essen.
Schneider forderte daher eine Förderpolitik, die mit der „bisherigen Philosophie getrennter Zuständigkeiten und Töpfe” breche. Stattdessen müsse es Ressort-übergreifende integrierte Infrastrukturfonds mit regionaler Budgetierung der Fördermittel geben.
Damit könne flexibel auf lokale Probleme und Ressourcen reagiert werden. Eine solche Umorientierung müsse „zügig und konsequent” umgesetzt werden. „Wohnungs- und Städtebau sind in erster Linie kommunale Aufgaben, die ein örtlich differenziertes und regional abgestimmtes Handeln verlangen”, sagte NRW-Ministerpräsident Peer Steinbrück (SPD) auf dem Verbandstag.
Der Verband sieht allerdings einen „fehlenden Gestaltungswillen” vieler Städte. Die Städte müssten bereit sein, „strategische Allianzen” mit der Wirtschaft einzugehen.
Der 1901 gegründete Verband hat rund 480 Mitgliedsunternehmen, davon 474 Wohnungsunternehmen, die rund 1,15 Millionen Wohnungen bewirtschaften.