Düsseldorf : Forschungsfaule Firmen sind Achillesferse in NRW
Düsseldorf Die Unternehmen in Nordrhein-Westfalen sind Forschungsmuffel und lähmen die Innovationskraft des Landes. Zu diesem Fazit kommt eine Expertengruppe in ihrem am Dienstag veröffentlichten „Innovationsbericht 2008” für das Düsseldorfer Wissenschaftsministerium.
Die „bedenklich niedrigen” Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen (FuE) in unternehmenseigenen Forschungsstätten seien „eindeutig die Achillesferse” Nordrhein- Westfalens, heißt es in dem Bericht.
Lediglich 14 Prozent der Forschungs- und Entwicklungsanstrengungen der deutschen Wirtschaft entfallen demnach auf NRW. Baden-Württemberg kann demgegenüber 28 Prozent verbuchen. Dafür können die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen aber über einen überdurchschnittlich hohen Drittmittelanteil aus der gewerblichen Wirtschaft verfügen.
2006 gab NRW rund 1,8 Prozent seines Bruttoinlandsprodukts für Forschung und Entwicklung aus. In Baden-Württemberg lag die Quote mit 4,3 Prozent deutlich höher. Allerdings müsse berücksichtigt werden, dass große Automobilhersteller ihre Forschungsstätten überwiegend in Süddeutschland unterhielten, schrieben die Autoren.
Ein Drittel der industriellen Forschung in Deutschland entfalle auf den Kraftfahrzeugbau. Das Ruhrgebiet leide immer noch an den Folgen seiner weniger forschungsstarken montanen Strukturen. Auch bei Patentanmeldungen können sich Bayern und Baden-Württemberg mit deutlichem Abstand vor NRW behaupten.