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Aachen: Auch bei Emirates fliegt Babor mit

Aachen : Auch bei Emirates fliegt Babor mit

Als ein Unternehmen im Umbruch präsentiert sich der Aachener Kosmetik-Hersteller Babor. Mit neuen Produkten und veränderten Vertriebswegen soll eine jüngere Zielgruppe angesteuert und für kräftiges Wachstum gesorgt werden.

Wie der seit anderthalb Jahren amtierende Geschäftsführer Michael Schummert in einem Gespräch mit dieser Zeitung erläutert, hat sein Unternehmen im letzten Jahr eine komplette Marken-Überarbeitung (Relaunch) hinter sich. Das reicht vom Firmen-Logo bis zur Verpackung. „Nur allein das Produkt reicht nicht - auch Design und Marketing werden immer wichtiger”, weiß Schummert.

Mit der neuen Produktlinie „Baborgenic” verlässt die Firma erstmals den gewohnten Vertriebsweg über Kosmetikinstitute und kämpft in Parfümerien direkt um die Gunst der Kundinnen.

Auch mit einem zweiten Produkt wird Neuland betreten. Im Frühjahr kommen 13 Artikel unter der Bezeichnung „Dr. Babor” auf den Markt, die sich speziell an Personen wenden, die eine plastische Operation hinter sich haben. Die in Zusammenarbeit mit einem Chirurgen entwickelte Serie wird in Kliniken und besonderen Instituten angeboten.

Hohen Stellenwert hat bei Babor der Bereich Forschung und Entwicklung. 25 der 325 Mitarbeiter kümmern sich in Aachen darum, dass jährlich bis zu 30 neue Produkte auf den Markt kommen. Insgesamt sorgen rund 250 Artikel für ein gepflegtes Äußeres.

Das größte Wachstumspotenzial sieht Schummert in den nächsten Jahren in den Hotel-Spas. Unter dem Begriff Spa versteht man spezielle Wellness-Einrichtungen. Der Markt der Luxus-Hotel wachse weltweit ständig. „Ein Fünf-Sterne-Hotel definiert sich inzwischen über ein luxuriöses Spa. Da kann keine Rezession etwas ändern”, erwartet Schummert. Deshalb geht er davon aus, dass der Exportanteil bei Babor, der jetzt schon bei 50 Prozent liegt, in den nächsten Jahren weiter zulegen wird.

Nach den USA sieht Schummert in Russland inzwischen den wichtigste Auslandsmarkt. Dort sei Babor „ein Geheimtipp für Insider, denn die Produkte aus Aachen vermittelten den betuchten Russen „ein Gefühl von Luxus”. Stark vertreten ist Babor auch im arabischen Raum, wo mit Emirates ein wichtiger Partner gefunden wurde. Unter der Eigenmarke „timeless Spa by Babor” bestücken die Aachener die gesamte Luftflotte von Emirates bis hin zum Riesen-Airbus A 380 mit Pflegeartikeln. Auch die Hotels der in Dubai sitzenden Luftlinie werden versorgt.

Gelassen gibt sich Schummert hinsichtlich der Folgen der weltweiten Finanzkrise. Nach einem Umsatzanstieg um acht Prozent auf 75 Millionen Euro im laufenden Jahr war ursprünglich für 2009 ein zweistelliges Wachstum angepeilt worden. Jetzt ist daraus die Erwartung eines Anstieg im einstelligen Bereich geworden. Schummert: „In den letzten Rezessionsphasen war die Kosmetikbranche immer relativ stabil. Offenbar verzichtet die Verbraucherin auf gute Pflege zuletzt.”