Theater Aachen: Kultureinrichtung für Schauspiel, Oper und Musical

Eröffnung

Obwohl das Theater im Jahr 1825 eröffnet wurde, reicht die Geschichte bis 1751 zurück. Zu diesem Zeitpunkt wurde in Aachen das erste öffentliche Theater am Katschhof errichtet. Erbaut wurde das Komödienhaus von Johann Joseph Couven.

Durch steigende Anforderungen an das Haus wurden im Jahr 1822 die Grundsteine für ein neues Theater gelegt. Dieses wurde am 15. Mai 1825 mit der Aufführung der Oper „Jessonda“ von Louis Spohr eingeweiht.

Weitere Umbauarbeiten erfolgten in den Jahren 1900 und 1901 durch den Berliner Theater-Architekten Heinrich Seeling. Dieser baute das Theater Aachen umfangreich um.

Zerstörung im Zweiten Weltkrieg

Durch einen Bombenangriff wurde das Theater Aachen am 14. Juli 1943 zerstört. Vom Angriff verschont blieben nur die Portikus (Säulenhalle) und das Foyer. Bevor das Theater wieder aufgebaut werden konnte, führte man bereits wenige Monate nach Kriegsende auf provisorischer Spielstätte wieder Schauspiele und Opern auf.

Die Wiedereröffnung des Theaters nach dem Aufbau fand am 23. Dezember 1951 statt. Gefeiert wurde diese mit einer „Meistersinger“-Aufführung unter der musikalischen Leitung des langjährigen Bayreuth-Dirigenten Karl Elmendorf.

Leitung des Theaters

Paul Mundorf war von 1950 bis 1968 der erste Intendant (künstlerischer Leiter) des Theaters. Durch ihn wurde die Kammer des Theaters im Jahr 1953 zur Experimentierbühne umfunktioniert. Weitere Intendanten waren von 1968 bis 1981 Peter Maßmann, von 1981 bis 1983 Manfred Mützel und 1984 Klaus Schultz.

Die darauffolgenden sieben Jahre übernahm Elmar Ottenthal die Leitung. Erst durch ihn wurde das „Stadttheater Aachen“ in das „Theater Aachen“ umbenannt. Generalintendant für die Spielzeit 1999 und 2000 war Claus Schmitz.

Unter der Leitung von Dr. Paul Esterhazy von der Spielzeit 2000/2001 bis 2004/2005 etablierte sich der Bereich des Musiktheaters im Theater Aachen.

Von der Spielzeit 2012/2013 bis 2016/2017 übernahm Katem Abdullah die Leitung. In der Spielzeit 2017/2918 übernahm Justus Thorau das Amt. Seit August 2018 ist Christopher Ward der Generalmusikdirektor.

Das Theatergebäude

Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg baute Philipp Kerz das Gebäude nach alten Plänen von Johann Peter Cremer und Seeling wieder auf. Bei dem Gebäude handelt es sich seitdem um ein zweirangiges Haus.

Seit dem Jahr 1951 flankieren den Eingang der Mittelloge des ersten Ranges zwei Steingussreliefs vom deutschen Bildhauer Helmut Schepp. Zwei Bronzebüsten im Foyer und auf dem ersten Rang des Theaters sowie zwei Nixen im rückwärtigen Tympanonfeld zeigen weiterhin die Charakteristik des Gebäudes auf.

Über dem Hauptportal ist die lateinisch-griechische Inschrift „Musagetae Heliconiadumque Choro“ („Dem Musenführer und dem Chor der Helikoniaden“) angebracht. Auf der Rückfront befinden sich in römischen Zahlen die Daten „MDCCCCL“ (1950), die auf den Abschluss der Wiederherstellung nach dem Zweiten Weltkrieg hinweisen.

Die „Große Bühne“ des Theaters ist mit 730 Sitzplätzen ausgestattet. Die „kleine Kammer“ beinhaltet 168 Sitze. Kammermusikalische Aufführungen werden meist im Spiegelfoyer zum Besten gegeben. Große Sinfoniekonzerte finden im Eurogress Aachen statt. Jährlich besuchen das Theater Aachen im Schnitt über 130.000 Menschen.

Das „Mörgens“ gehört zusätzlich als externe Spielstätte auch noch zum Theater Aachen. Dort finden meist Inszenierungen von jungen Regisseuren und Jugendtheatern statt. Es hat 99 Sitze.

Bedeutende Künstler

Viele Künstler haben in der Geschichte des Theaters Station in Aachen gemacht. Für einige war das Theater Aachen sogar der Startpunkt ihrer Karriere. So beispielsweise für den Dirigenten Leo Blech (1893-1899), Fritz Busch (1912-1918), Paul van Kempeen (1942-1946) oder dem Regisseur Max Ophüls (1921-1923).