Patrick Helmes: Ehemaliger Trainer von Alemannia Aachen
Patrick Helmes
Patrick Helmes ist ehemaliger deutscher Fußballprofi und jetziger Trainer. Der gebürtige Kölner war Stürmer, er spielte in der Bundesliga für den 1. FC Köln, Bayer Leverkusen und den VfL Wolfsburg und die deutsche Nationalmannschaft. Seine Trainerkarriere begann er beim 1. FC Köln II, später arbeitete er bei Rot-Weiß Erfurt, in Jugendbereich von Bayer Leverkusen und beim FC Admira Wacker Mödling in Österreich. Vom 1. Juli bis zum 26. Oktober 2021 war er Verantwortlicher beim Regionalligisten Alemannia Aachen.
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Patrick Helmes wurde am 1. März 1984 in Köln geboren, verbrachte seine Kindheit allerdings im Siegerland, wo er auch fußballerisch die ersten Schritte machte. 1997 wechselte der junge Stürmer von den Sportfreunden Siegen in die Jugend des 1. FC Köln, wo er drei Jahre später allerdings zunächst aussortiert wurde, weil er nicht robust genug war. Helmes kehrte nach Siegen zurück – und schaffte in der Saison 2004/2005 den Durchbruch: Der Angreifer traf in der Regionaliga Süd 21 Mal, wurde Torschützenkönig und stieg mit den Sportfreunden in die 2. Bundesliga auf. Helmes wechselte allerderdings zu einem Team, das sogar den Sprung in die Bundesliga geschafft hatte: Er ging erneut zum FC.
Bei den Kölner Profis lief es für Helmes deutlich besser als noch in der Jugend: Er wurde zwar nicht auf Anhieb Stammspieler, bekam aber dennoch seine Einsatzzeiten. Am siebten Spieltag der Saison 2005/2006 erzielte er in seinem erst zweiten Bundesligaspiel sein erstes Tor. Den Abstieg konnte er allerdings nicht verhindern. In der nächsten Spielzeit schoss Helmes in den ersten fünf Partien der 2. Liga sieben Tore, fiel danach mit einem Mittelfußbruch allerdings von September 2006 bis Februar 2007 aus.
Die guten Leistungen vor allem vor seinem Mittelfußbruch blieben aber nicht unbemerkt: Helmes, der zwischen 2005 und 2006 für die deutsche U21 stürmte, wurde am 25. März 2007 zum ersten Mal in die Nationalmannschaft berufen; für einen Zweitligaspieler war und ist das eine besondere Ehre. Bundestrainer war zu diesem Zeitpunkt ein gewisser Joachim Löw. Und Helmes durfte auch gleich mitmachen: Am 28. März 2007 debütierte der Stürmer in der deutschen Nationalelf: Er wurde in der 87. Minute für Jan Schlaudraff – damals übrigens Spieler von Alemannia Aachen – eingewechselt. Drei Minuten später fiel das Tor des Tages: Allerdings traf nicht Helmes, sondern Nicklas Bendtner zum 1:0-Sieg für Dänemark.
Helmes hatte ohnehin einige Berührungspunkte mit der Alemannia: In der Saison 2007/2008 kämpften Köln und Aachen beispielsweise in der 2. Liga gegeneinander. Der Stürmer des FC machte in jener Spielzeit seine Sache ziemlich gut: 33 Spiele, 17 Tore, sechs Vorlagen, Aufstieg in die Bundesliga im Sommer 2008.Es stand allerdings bereits seit geraumer Zeit fest, dass Helmes den Schritt zurück ins Oberhaus nicht mit dem FC machen würde; er hatte bereits vorher beim etablierten Bundesligisten Bayer 04 Leverkusen unterschrieben. Der Rivale der Kölner hatte den Offensivspieler eigentlich schon 2007 verpflichten wollen, was der FC allerdings ablehnte und Helmes deshalb ein Jahr später ablösefrei ziehen lassen musste.
Vor seinem Wechsel zu Bayer hätte Helmes fast ein ganz anderes Highlight erlebt: Der Stürmer stand im vorläufigen Kader für die Europameisterschaft 2008, er reiste mit der Nationalmannschaft auch ins Trainingslager zur Vorbereitung. Das Turnier blieb Helmes aber verwehrt – weil er den Sprung ins endgültige Aufgebot nicht schaffte. Löw strich neben Helmes auch Jermaine Jones und Marko Marin aus dem Kader. Dass Helmes nicht mit zur EM fuhr, hatte für ihn den Vorteil, dass er die komplette Vorbereitung bei seinem neuen Verein in Leverkusen mitmachen konnte. Er verdrängte Theonfanis Gekas rasch aus der Startelf, sein erstes Tor schoss er gleich im ersten Pflichtspiel für Bayer in der ersten Runde des DFB-Pokals Anfang August 2008. Und auch in der Bundesliga lief’s rund: Nach acht Spieltagen hatte Helmes bereits acht Mal getroffen.
Am Ende der Saison hatte Helmes in 34 Spielen in der Bundesliga 21 Mal getroffen – eine starke Quote. Der ganz große Erfolg mit dem Team blieb allerdings aus: Bayer wurde Neunter und verlor das Finale im DFB-Pokal am 30. Mai 2009 mit 0:1 gegen Werder Bremen. Mit seinen Leistungen hatte sich Helmes schon während der Saison 2008/2009 zurück in den Kreis der Nationalmannschaft gekämpft – und belohnte sich dort mit seinem ersten Tor für Deutschland: Am 19. November 2008 traf der Angreifer im Berliner Olympiastadion zum zwischenzeitlichen 1:1 im Länderspiel gegen England. Am Ende ging das Spiel gegen den Rivalen knapp mit 1:2 verloren.
In der Saison 2009/2010 durfte Helmes wesentlich seltener jubeln: Weil er sich in der Sommerpause beim Fußballspielen mit Freunden das Kreuzband gerissen hatte und mit Eren Derdiyok ein neuer Konkurrent in Bayers Kader stand, kam der Stürmer immer seltener zum Einsatz. Helmes spielte nur zwölf Mal und schoss lediglich zwei Tore. In der folgenden Spielzeit war Helmes in der Hinrunde ebenfalls kein Stammspieler, treffsicher zeigte er sich dennoch: In 19 Pflichtspielen traf er zwölf Mal. Jubeln durfte Helmes auch im Nationaltrikot: Für die Weltmeisterschaft 2010 war er aufgrund seiner Verletzung und anschließenden Formkrise zwar nicht berücksichtigt worden, im Duell gegen Dänemark am 11. August 2010 freute er sich beim 2:2-Unentschieden dann aber über sein zweites Tor im Dress der deutschen Elf. Der 13. Einsatz für den Deutschen Fußball-Bund war zugleich allerdings auch sein letztes Länderspiel.
Apropos Abschied: Weil es bei Bayer nicht mehr richtig rundlief und er mit Trainer Jupp Heynckes nicht so recht warm wurde, verabschiedete sich Helmes im Januar 2011 aus Leverkusen. Seine Karriere ging etwas weiter nördlich allerdings weiter: Helmes unterschrieb bei Bayers Bundesliga-Rivalen VfL Wolfsburg. Gleich im dritten Spiel für die Wölfe traf er zum ersten Mal, der große Durchbruch bei seinem neuen Verein wollte aber nicht gelingen. Es blieb der einzige Treffer des Stürmers in acht Einsätzen. Die gute Nachricht: Die lange abstiegsbedrohten Wolfsburger retteten sich und durften auch in der Saison 2011/2012 wieder in der Bundesliga ran.
Die neue Saison begann gut für Helmes, am ersten Spieltag traf er gleich doppelt gegen seinen Ex-Club aus Köln. Es folgte allerdings eine akute Schwächephase, in der der Stürmer zeitweilig sogar nur in der 2. Mannschaft der Wolfsburger mitspielen durfte. Besser wurde es in der Rückrunde: Mit zehn Toren in zehn Spielen wurde Helmes zum absoluten Top-Angreifer des VfL. In Wolfsburg hielten sie nun endgültig große Stücke auf Helmes, er ging als erster Stürmer in diese Saison 2012/2013 – aber daraus sollte nichts werden: Helmes zog sich in der Vorbereitung im Testspiel gegen Manchester United erneut einen Kreuzbandriss zu und fiel lange aus. Es folgten nur noch vier Ligaspiele für den VfL in der Rückrunde, es sollten seine letzten Auftritte für die Wölfe sein.
Weil Helmes zum Beginn der Spielzeit 2013/2014 teilweise nicht mal im Wolfsburger Kader auftauchte und stattdessen vier Mal für die 2. Mannschaft in der Regionalliga auflaufen musste, wechselte er zurück zum FC; er unterschrieb bei den Kölnern einen Vertrag über drei Jahre bis 2016. Für den Zweitligisten war die Verpflichtung des Stürmers ein echter Coup. Und Helmes lieferte: Für die Mannschaft von Peter Stöger traf der Stürmer in der Saison 2013/2014 ingesamt zwölf Mal, darunter war ein wunderschöner Treffer per Volleyschuss gegen Dynamo Dresden im Dezember, der zum Tor des Monats gewählt wurde. Der Lohn für den FC war der Wiederaufstieg in die Bundesliga: Beim entscheidenden 3:1-Heimsieg gegen den VfL Bochum traf Helmes gleich doppelt und untermauerte damit nochmals seinen enorem Stellenwert für die Mannschaft.
Es folgte allerdings eine erneute schwere Verletzung – und diesmal war es noch komplizierter als zuvor: In der Vorbereitung auf die Bundesligasaison zog sich der Angreifer Ende Juli 2014 im Trainingslager einen Knorpelschaden in der Hüfte zu – und erholte sich nicht davon. Helmes kam in der kompletten Saison nicht zum Einsatz. Am Ende der Saison 2014/2015 fällte Helmes die Entscheidung, seine Karriere als Profi zu beenden – nach 98 Spielen (45 Tore) in der Bundesliga und 79 Partien (43 Treffer) in Liga zwei.
Er hatte unter anderem mit Kölns damaligem Sportchef Jörg Schmadtke ausgemacht, dass er dem FC in anderer Form erhalten bleiben würde: Er wurde in der folgenden Spiezeit Co-Trainer bei der 2. Mannschaft der Kölner, später trainierte er das Regionalligateam als Chefcoach. Er blieb bis September 2017 bei Kölns Zweiter und trat letztlich nur zurück, weil sein Co-Trainer Uwe Fecht auf dem Trainingsgelände einen Herzinfarkt erlitten hatte und wenig später an den Folgen starb; Helmes wollte nicht einfach weiter machen. Er wechselte im Dezember stattdessen zum Drittligisten Rot-Weiß Erfurt, wo er als Co-Trainer arbeitete.
Im Sommer 2018 wurde Helmes Trainer im Jugendbereich seines ehemaligen Vereins Bayer Leverkusen, fast zeitgleich machte er den Fußballlehrer-Schein. Zur Saison 2020/2021 wurde er schließlich Co-Trainer von Zvonimir Soldo beim österreichischen Erstligisten FC Admira Wacker Mödling, den er nach dem schnellen Rücktritt seines Chefs sogar für ein Spiel als Interimscoach betreute. In der Folge war Helmes für die zweite Mannschaft des Clubs zuständig, die in der 3. Liga spielt. Am 11. März 2021 legte er sein Amt allerdings nieder. Der Spielbetrieb in der unteren Klasse ruhte aufgrund der Coronavirus-Pandemie ohnehin, Helmes zog es zurück ins Rheinland und zu Alemannia Aachen. Dort blieb er Verantwortlicher vom 1. Juli bis zum 26. Oktober 2021. Sein Nachfolger ist ein alter Bekannter auf dem Tivoli: Fuat Kilic.