Maria 2.0 in Aachen: Informationen und Hintergründe
Maria 2.0
Im Jahr 2019 wurde von Frauen in der römisch-katholischen Kirche die Initiative „Maria 2.0“, auch Kirchenstreik genannt, ins Leben gerufen. Sie fordert eine Umstrukturierung der kirchlichen Machtstrukturen.
Hier gibt es aktuelle Informationen, Berichterstattung und Hintergründe zu der Initiative.
Forderungen
Die Initiative „Maria 2.0“ fordert den freien Zugang für Frauen zu allen kirchlichen Ämtern, die Zölibat-Aufhebung sowie eine komplette Aufklärung von Missbrauchsfällen in der Kirche.
Geschichte
Der Grundgedanke der Initiative kam Anfang 2019 in einem Lesekreis der Pfarrei Heilig Kreuz in Münster auf, als dort das erste Apostolische Schreiben von Papst Franziskus, „Evangelii gaudium“, besprochen wurde. Die Forderungen der Teilnehmerinnen wurden sowohl in einer Online-Petition als auch in einem offenen Brief an Papst Franziskus ausformuliert.
Im Marienmonat 2019 organisierte „Maria 2.0“ eine Aktionswoche vom 11. bis zum 18. Mai 2019, in der alle Frauen aufgefordert wurden, keine Kirche zu betreten und jeglichen Dienst für die Kirche zu verweigern. Stattdessen wurden vor der Kirche Gottesdienste unter freiem Himmel gefeiert.
Verschiedene Bundesländer beteiligten sich an der Initiative. Auch in der Schweiz und in Österreich wurde zum Kirchenstreik aufgerufen.
Auch im Bistum Aachen riefen Initiatorinnen zur Beteiligung an der Aktion aus. Unter anderem bildeten sowohl Frauen als auch Männer eine Menschenkette um den Aachener Dom. Als Reaktion auf die Initiative äußerte sich Bischof Helmut Dieser kritisch.
Symbole
Der Widerstand wurde auch kreativ ausgedrückt: So wurde die Farbe Weiß vermehrt getragen, um ein gemeinsames Erscheinungsbild zu schaffen. Zudem wurden weiße Tücher vor den Kirchen ausgebreitet. Die Farbe stünde laut der Organisatorinnen für Mitgefühl, Trauer, Hoffnung und Neubeginn.
Prominent waren auch die Bilder der Künstlerin Lisa Kötter. Für die Initiative fertigte sie Porträts an, auf denen Frauen mit einem Pflaster über dem Mund zu sehen waren.