Hambacher Forst: Aktuelle Nachrichten

Der Hambacher Forst gilt als Symbol des Widerstands der Anti-Kohlekraft-Bewegung. Seit 2012 lebten Aktivisten in dem Wald - in mehr als 70 Baumhäusern.

Räumung der Baumhäuser

Im September 2018 begann die Polizei mit der Räumung der Baumhäuser. Die NRW-Landesregierung hatte die zuständigen Baubehörden mit der Räumung beauftragt – aus Brandschutz-Gründen. Die Räumung wurde zu einem der größten Polizeieinsätze in der Geschichte des Landes Nordrhein-Westfalen. Täglichen waren im Hambacher Forst zwischen 1000 und 2000 Polizisten im Einsatz, insgesamt kamen die Einsatzkräfte auf über eine Million Einsatzstunden im Wald.

Drei Jahre – fast auf den Tag genau – nach der Räumung erklärte das Verwaltungsgericht Köln den Einsatz für rechtswidrig. Das Gericht bemängelte in seinem Urteil vor allem, dass es dem Bauministerium 2018 in erster Linie und deutlich erkennbar um die Räumung des Waldes gegangen sei, der Brandschutz habe eine untergeordnete Rolle gespielt. Eine für die Landesregierung besonders peinliche Feststellung, da Ministerin Scharrenbach, Ministerpräsident Laschet und Innenminister Herbert Reul (CDU) dies immer wieder bestritten hatten.

Standpunkt von RWE

Für den Kohleabbau im Tagebau Hambach sind von ursprünglich 4100 Hektar Wald nach Angaben des Energiekonzerns RWE bislang 3900 Hektar gerodet worden. Laut Umweltschützern hat der Hambacher Forst eine 12.000 Jahre lange Geschichte und ist Heimat mehrerer streng geschützter Tierarten. RWE hält die Rodung für unerlässlich, um die Stromproduktion in den Braunkohlekraftwerken zu sichern. Nach RWE-Plänen sollen weniger als 100 Hektar des Waldes stehen bleiben.