Niederlage gegen Friedrichshafen : Die Luft ist raus bei den Powervolleys
Neu-Ulm/Düren Die Powervolleys verlieren in Neu-Ulm gegen den VfB Friedrichshafen mit 0:3. Spielerisch wie emotional war das Team nicht auf der Höhe. Hinter den Dürenern liegt eine anstrengende Woche.
Nach einer anstrengenden Woche hatte der Dürener Volleyballbundesligist seinem Gegner aus Friedrichshafen mental wie körperlich nichts entgegenzusetzen. 0:3 endete die Partie in Neu-Ulm.
Der Schlusspunkt dieser langen Vier-Spiele-Woche der SWD Powervolleys Düren war gleichzeitig ein Tiefpunkt: Die 0:3-Niederlage (22:25, 18:25, 24:26) in der Volleyballbundesliga gegen den VfB Friedrichshafen in deren Heimspielhalle in Neu-Ulm war nicht die von den Dürenern erhoffte Revanche, sondern fügte sich nahtlos an die Niederlage aus der letzten Begegnung von vor zweieinhalb Wochen an.
Auch damals lautete das Ergebnis aus Dürener Sicht 0:3. Das Wort „blutleer“, das Mannschaftskapitän Michael Andrei für die Partie im Pokal wählte, passte auch am Samstag. Spielerisch wie emotional war das Team von Trainer Rafał Murczkiewicz nicht auf der Höhe, zeigte nur einen Bruchteil des sonstigen Könnens.
Die vergangenen Spiele, darunter die zwei Niederlagen in Istanbul, schienen den Rurstädtern noch in den Knochen zu stecken. Das wurde gleich zu Beginn des Spiels deutlich, als viele Angaben im Netz landeten und es den überlegenen Häflern, auch dank ihres überragenden Blocks, schnell gelang, auf 6:12 davonzuziehen. Düren machte im weiteren Verlauf ein paar Punkte gut, Tobias Brand gelang eine Angabenserie zum 13:15, der Ausgleich war bei 21:21 geschafft.
Der ehemalige Dürener Spieler Lukas Maase hatte seinen ersten Auftritt am Satzende, um mit seinen 2,12 Metern den Block zu verstärken. Kaum auf dem Feld tat er nicht nur genau das, sondern versenkte auch seinen Angriff in der Dürener Hälfte. Wenige Punkte später ging der erste Durchlauf mit 22:25 an die Heimmannschaft.
Der zweite Satz begann zunächst ausgeglichen, die Teams punkteten abwechselnd, bis dem VfB gleich zwei Serien hintereinander gelangen: Von 6:6 ging es hoch auf 6:10 und kurz darauf weiter zum 8:16. Aus gegensätzlichen Gründen fielen im zweiten Satz zwei Spieler besonders auf: Sebastian Gevert blieb weit hinter seiner üblichen Leistung zurück und wurde in der Mitte des Satzes von Filip John abgelöst. Auf der anderen Feldhälfte trumpfte Simon Hirsch ein ums andere Mal auf. Der Diagonalangreifer dominiert dermaßen, dass es mehr als fragwürdig erschien, dass Dürens Coach nach dem Spiel den ehemaligen Dürener Libero Blair Bann zum wertvollsten Spieler der Häfler kürte.
Zunächst aber zurück zu Satz 2: Nachdem John für Gevert übernahm, wurden kurz darauf auch Erik Röhrs für Tobias Brand und Eric Burggräf für Tomáš Kocian-Falkenbach eingewechselt. Etwas ausgeglichener ging der Durchgang zu Ende, aber der große Abstand war für die Dürener nicht wieder aufzuholen: 18:25.
Die eingewechselten Spieler blieben für Satz 3 auf dem Feld und sorgten für mehr Schwung im Spiel. Gleich zu Beginn ging es mit Tim Broshog an der Angabe voran zum 4:1. Die Häfler holten zum 7:7 auf, aber Düren blieb dran. Immer wieder setzte Zuspieler Burggräf geschickt Röhrs und John ein, denen starke Aktionen gelangen. Kopf an Kopf kämpften sich die Teams vor, aus Dürener Sicht starb die Hoffnung auf den Satzgewinn erst ganz am Ende: Beim Satzball ging Simon Hirsch zur Angabe, die Dürener bauten gut auf, griffen geschickt an die gegnerische Blockkante an, der Ball flog weit nach hinten vom Feld, Blair Bann flog aber hinterher und kratzte erfolgreich, so dass Hirsch mit einem finalen Angriff den Sack zum 24:26 zumachte.
„Nach der Woche war die Flasche leer. Das müssen wir so akzeptieren“, resümierte Tobias Brand nach dem Spiel im Interview mit dem Streamingdienst Spontent. Die Mannschaft habe anders ins Spiel gehen wollen, „aber ab Punkt 1 war die Spannung nicht da“. Nun bleibe den Powervolleys eine Woche, um sich vor dem Spiel in Hildesheim gegen Giesen (Samstag, 17.30 Uhr) wieder aufzubauen und neue Energie zu tanken.