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Gegen Berlin: Powervolleys verpassen den Einzug ins Finale

Gegen Berlin : Powervolleys verpassen den Einzug ins Finale

Es hat nicht sollen sein: Denkbar knapp haben die SWD Powervolleys am Samstag in der Arena Kreis Düren das dritte Play-off-Halbfinale verloren und verpassen damit den Einzug ins Finale um die Deutsche Volleyball-Meisterschaft. 25:27, 21:25, 25:22 und 25:27 lauteten die Satzergebnisse.

Die ersten beiden Sätze gewannen die Berlin Recycling Volleys, aber das, was nach vermeintlich deutlichen Satzergebnissen aussah, waren zwei absolute knappe Durchgänge auf Augenhöhe. In beiden Sätzen konnte sich die Mannschaft von Rafal Murczkiewicz sehr schnell eine Führung erarbeiten, den Vorsprung dann aber nicht bis zum Satzende halten. Im ersten Satz mussten die Berliner am Ende sogar vier Satzbälle der Dürener abwehren, bevor sie ihren ersten verwandelten.

Zum Beginn von Durchgang zwei dominierten die Dürener das Spiel, gingen mit vier Punkten in Führung. Und wieder ließen die Berliner sich davon nicht aus der Ruhe bringen, schafften – nicht zuletzt wieder aufgrund eines hervorragenden und sehr konstanten Angriffsspiels des US-Amerikaners Benjamin Patch – den Ausgleich.

Beide Mannschaften waren unglaublich emotional, lieferten sich einen Volleyballkrimi auf Weltklasse-Niveau. Gleichwohl: Die Aufschläge der Powervolleys waren nicht druckvoll genug, das Angriffsspiel zu selten erfolgreich. Spätestens als Berlin beim Stand von 19:16 mit drei Punkten führte und sich kurz darauf vier Satzbälle erspielt hatte, war klar, dass sich die Recycling Volleys auch diesen Durchgang nicht würden nehmen lassen.

Im dritten Satz schien es dann, als sei der Knoten auf Dürener Seite geplatzt. Das Team um Kapitän und Mittelblocker Michael Andrei wirkte plötzlich viel selbstbewusster, irgendwie kämpferischer. Und trotzdem: Lange Zeit lieferten sich die beiden Mannschaften erneut ein spannendes Duell auf Augenhöhe, punkteten abwechselnd.

Aber die Dürener gaben keinen Ball verloren und vor allem Diagonalangreifer Sebastian Gevert fand nach einer Phase der Unzufriedenheit deutlich besser ins Spiel. Und die Gastgeber wurden insgesamt effizienter, Aufschläge und (Block-)Abwehr waren deutlich druckvoller. Und das Spiel blieb spannend. Erst als Düren nach einem hervorragenden Angriff von Gevert beim Stand von 24:22 drei Satzbälle hatte, war der Durchgang entschieden.

Der vierte Satz begann mit einem Ass von Sebastian Gevert und vorlor nichts an seiner Spannung und seiner Klasse. Keine Frage: Diese Partie war absolut nichts für schwache Nerven. Zweimal gelang es den Dürenern, große Rückstände aufzuholen, bevor es dann wieder in eine äußerst kappe Schlussphase ging. Zuspieler Tomas Kocian-Falkenbach sorgt mit einem Ass zum 23:23. Danach ging es dann ziemlich schnell, und Berlins Toni Kessel verwandelt den dritten Matchball für die Berlin Recycling Volleys.

„Diese Niederlage schmerzt“, sagte ein enttäuschter Dürener Trainer unmittelbar nach dem Spiel. Hätte seine Mannschaft den ersten Satz gewonnen, wäre die Partie vermutlich völlig anders ausgegangen. „Aber ich kann meinen Spielern absolut keinen Vorwurf machen“, ergänzte Murzkiewicz. „Sie haben nie aufgegeben, sind immer wieder zurückgekommen. Ich konnte nicht mehr von ihnen fordern.“

Routinier Björn Andrae sprach von einem „schönen Spiel, dass sehr viel Spaß gemacht hat. Natürlich sind wir traurig. Vor allem auch, weil wir heute und auch schon am Mittwoch in Berlin sehr gut gespielt haben.“ Beide Teams, so Andrea, hätten sich ein sehr hochklassiges Halbfinale geliefert. „Und beide hätten auch verdient zu gewinnen.“ Gleichwohl, ergänzte der Außenangreifer, habe Berlin konstant Druck gemacht und sehr gut aufgeschlagen.

Auch Berlins Libero Julian Zenger erlebte ein „sehr intensiven Spiel. Unsere Block-Feld-Abwehr war heute sehr gut, wir haben uns immer mehr in unseren Rhythmus gespielt.“ Trotzdem sei Düren ein ebenbürtiger Gegner gewesen. „Natürlich gab es die ein oder andere glückliche Situation mit dem besseren Ende für uns“, sagte Zenger. „Aber so ist das eben im Volleyball.“

Dürens Kapitän Michael Andrei, der seinen Mannschaftskollegen nach dem Spiel die Bronzemedaille überreicht hat, glaubt, dass in wenigen Tagen die Freude über eine hervorragende Saison größer ist als die Enttäuschung über das verlorene Halbfinale. „Diese Spielzeit hat riesigen Spaß gemacht – trotz Corona. Und sie hat vor allem Hunger auf mehr gemacht. Wir greifen wieder an.“

Hier geht es zur Bilderstrecke: Powervolleys scheitern kurz vorm Ziel