Aachen : „Ladies“ siegen dramatisch im Tiebreak
Aachen Den Spruch vom „glücklichen Sieg“ hörte Marek Rojko, nach dem 3:2 (25:21, 23:25, 17:25, 25:23, 15:13)-Sieg seiner Mannschaft im Viertelfinale des DVV-Pokals über Aurubis Hamburg nicht gerne.
Stattdessen fand der Trainer der „Ladies in Black“ Aachen das Positive daran, dass seine Mannschaft im neunten Pflichtspiel erstmals durch dieses Feuerbad der Entscheidungslotterie gehen musste, wo ein, zwei Bälle den Ausschlag in die eine oder andere Richtung geben können. „Das war eine ganz wichtige Partie für meine junge Mannschaft, wir waren sicher schon zehn Mal nahe dran zu verlieren, haben aber um jeden Ball gekämpft.“
Nach einem Sieg der eigentlich favorisierten Aachenerinnen sah es im „Hexenkesselchen“ — nur 612 Zuschauer hatten den Weg an die Neuköllner Straße gefunden — in der Tat über lange Zeit der 129-minütigen Partie nicht aus. Und die ersten drei Sätze lassen sich recht kurz zusammenfassen: Die „Ladies“ gewannen den ersten Durchgang eigentlich zu knapp und eigentlich auch mit ein wenig Glück. Im zweiten Durchgang eroberte Hamburg beim Stand von 12:11 für die Gäste erstmals die Führung, lag zur zweiten technischen Auszeit wieder hinten — und dann klappte auf Aachener Seite etwas weniger als nötig, und Hamburg glich aus. Und dann kam Satz drei, in dem sich die Aachener Fehler häuften und die Aurubis-Spielerinnen zum ersten Mal ahnten, das für sie an diesem Abend was zu holen war. Es folgte Satz vier, und vielleicht lag es auch daran, dass Ivona Svobodnikova, zu deren Freunden der Aufschlag sicher nicht zählt, fünf Services in Folge durchbrachte. Aachen führte, fiel wieder ab, lag 17:19 hinten. Hamburg verschätzte sich, ließ ein Service von Britt Bongaerts durch, doch der Ball fiel auf die Linie zum Ass. Aurubis lag 23:22 vorn — und die „Ladies“ machten drei Punkte in Folge zum Satzausgleich.
Der Tiebreak musste also entscheiden, die „Ladies“ waren erstmals im Nervenspiel gefordert und mussten ihr Spiel erst einmal wieder in den Griff kriegen, nachdem die Hamburgerinnen schnell mit 4:1 in Führung gingen. Nach einer Riesenabwehr von Dominika Valachova wurde die Hamburger Angreiferin zum 2:4 geblockt. Es folgten ein Knallerangriff von Dora Grozer und ein Servicefehler von Svobodnikova zum 3:5. Dann sahen die Zuschauer zwei Hamburger Fehler, einen Leger von Zuspielerin Britt Bongaerts, einen erfolgreichen Angriff von Simona Kosova, einen Aachener Killblock und somit das 8:5. „Jetzt nehmen wir den Schwung mit“, feuerte Hallensprecher André Schnitker an — doch Hamburg glich aus und zog zum 13:11 vorbei. Hamburg leistete sich einen Aufschlagfehler, Jana-Franziska Poll blieb im Aachener Block hängen, Svobodnikova schloss einen Schnellangriff erfolgreich ab — Matchball für Aachen. Und den verwandelte mit dem ersten Versuch Dora Grozer zum (glücklichen) Sieg.
Nun geht es am 2. Dezember nach Dresden, wo im Halbfinale der SC auf die „Ladies“ wartet.
Aachen: Scheuschner (Kuciakova), Kosova, Bongaerts, Weihenmaier (Grozer), Svobodnikova , Crkonova