Fußball-Bezirksligisten im Kreis Düren : „Zwei verlorene Punkte“ für Germania Lich-Steinstraß
Kreis Düren Der Spitzenreiter kommt bei Welldorf-Güsten nicht über ein 1:1 hinaus. Der SV Kurdistan Düren schließt punktemäßig auf. Jugendsport Wenau dreht nach der Pause auf.
„Nein, dieses Remis wird nicht über die Meisterschaft entscheiden. Klar ärgern wir uns darüber, wir hätten gewinnen müssen, aber auch Zülpich, Kurdistan oder Langerwehe werden noch Punkte lassen“, sagte Michael Hermanns, Trainer des Fußball-Bezirksligisten Germania Lich-Steinstraß, nach dem 1:1 bei Grün-Weiß Welldorf-Güsten und „zwei verlorenen Punkten“ auf die Tabellenspitze. In den ersten 45 Minuten profitierte der Gastgeber von der „Schlafphase“, die Hermanns seinen Akteuren bescheinigte. Das 1:0 von Tim Hermanns (4.) machte Welldorf-Güsten vor rund 400 Zuschauern stark. „Wir haben total gepennt“, regte sich Michael Hermanns auf. Sein Adrenalinspiegel sank in Folge nicht, da zwei dicke Ausgleichschancen bis zur Pause nicht genutzt wurden.
Im zweiten Durchgang war die Germania klar spielbestimmend, verpasste aber den Abschluss. Das Übergewicht konnten die Gäste erst mit dem Ausgleichstreffer in der 68. Minute durch Ali Makki zum Ausdruck bringen. Zuvor hatte allerdings Tim Hermanns (62.) die Riesenchance zum 2:0. „Leider legte er sich den Ball nach seinem Konterlauf zu weit vor, Nick Jansen im Tor war einen Tick schneller“, haderte Trainer Firat Koyun, der aber insgesamt mit „Einstellung, Mentalität und Kampfgeist“ seiner Grün-Weißen mehr als zufrieden war. Das Remis war in der Nachspielzeit (90.+2) noch gefährdet. Ein Kopfball von Thomas Mudrack trudelte die Torlinie entlang, ehe er ins Seitenaus gespielt werden konnte. „Ärgerlich, so hat sich meine Mannschaft für ihr gutes Spiel nicht belohnen können“, sagte Michael Hermanns, der nun auf drei Punkte im Nachholspiel am Mittwochabend gegen Ahrem setzt.
Punktemäßig aufgeschlossen zu Tabellenführer Lich-Steinstraß hat der SV Kurdistan Düren nach dem 4:0 gegen Blau-Weiß Kerpen. In Hälfte eins hielten die Gäste, die nur einen Ersatzspieler auf der Bank hatten, gut mit. Vor der Pause gelang den Hausherren durch Nurullah Kayirtar das 1:0 (39.). Zeitnah nach Wiederanpfiff erhöhte Presley Lubasa auf 2:0 (53.). Kayirtar und Lubasa entschieden per Doppelschlag die Partie (70., 71.). Am Sonntag betreuten Co-Trainer Siyar Tan, der Sportliche Leiter Ayhan Gündogdu und der verletzte Kapitän Andi Ceka die Mannschaft. Ulas Önal muss aus privaten Gründen kürzertreten. Daher löste man einvernehmlich den Trainervertrag auf. Önal steht dem Team aber als Spieler noch zur Verfügung.
Ebenfalls gewonnen hat der TuS Langerwehe. Auf der Asche von Mechernich gab es zwar kein Spiel für Fußball-Ästheten. Aber das Ergebnis (2:1) stimmte. Dabei lief Langerwehe einem Rückstand durch Tom Lengersdorf (18.) hinterher. Zwei Treffer von Arnold Lutete brachten die Gäste auf die Siegerstraße (30., 62.). Mechernich blieb aber bis zum Ende gefährlich, sodass Langerwehe ein wenig zittern musste. Auch weil man es versäumte, einen dritten Treffer nachzulegen.
Mehr als enttäuscht trat Thomas Graf, Trainer des Hambacher Spielverein, die Heimfahrt nach dem 2:5 bei RW Ahrem an. „Zehn Minuten haben ausgereicht, um uns schachmatt zu setzen“, stöhnte er. Die guten Ansätze waren nach dem 0:1 durch Lukas Kuss (26.) dahin. Nach diesem Fehler in der Innenverteidigung folgten die Treffer zwei, drei und vier, erneut durch Kuss (29.), Kai Hellmund (33.) und Christian Struwe (40.). Die Hoffnung, nach dem Anschlusstreffer von Chris Böhme (38.) die Rot-Weißen doch noch ärgern zu können, war dann endgültig mit dem 5:1 durch André Weber (Foulelfmeter, 55.) dahin. Wenige Minuten zuvor hatte Manuel Spieß einen Elfmeter für den HSV verschossen. „Ahrem ist nicht unser Niveau“, blickte Graf danach schon auf die Freitagspartie zu Hause gegen den SV Frauenberg. Da war das zweite Hambacher Tor zum 2:5-Endstand (76.) durch Andy Görres schon Schnee von gestern.
Einen Rückschlag im Kampf um den Klassenerhalt musste die SG Türkischer SV Düren hinnehmen. Mit 0:3 unterlag der Tabellen-17. beim Zwölften SV Schwarz-Weiß Nierfeld. Sven Pohl brachte die Hausherren in der 36. Minute auf die Siegerstraße und baute die Führung in Durchgang zwei mit seinem zweiten Treffer aus (56.). Nur wenige Minuten später war Robin Zimmer zur Stelle und machte mit dem 3:0 alles klar. Der Rückstand auf den 14. Tabellenplatz, den momentan der SV Frauenberg einnimmt, ist für den TSV durch die Niederlage auf zehn Punkte angewachsen. Am kommenden Sonntag empfangen die Dürener RW Ahrem.
Überglücklich ist die SG Voreifel, die das Derby gegen den bisherigen Zweiten aus Zülpich mit 3:2 gewann. Zu Beginn hatten die favorisierten Gäste die Kontrolle über die Partie und gingen durch Jakob Fischer in Front (20.). Vor der Halbzeit hätte die SG ausgleichen müssen, aber ein Zülpicher klärte eine Großchance auf der Torlinie. Der Ausgleich wurde in der 53. Minute von Michael Denneborg nachgeholt. Zwei Minuten später verwandelte David Sasse einen Foulelfmeter zur erneuten Zülpicher Führung (55.). Auch die Heimelf sollte noch einen Foulelfmeter bekommen, den SG-Coach Guido Hau sich selbst nicht zugesprochen hätte. Max Wolff nutzte dieses „Geschenk“ zum 2:2 (75.). Und die Voreifel setzte noch einen drauf, konterte Zülpich aus und erzielte durch Emrah Fikaj das Siegtor (83.). Der eigene „Dreier“ war nicht die einzige gute Nachricht im Abstiegskampf. Habbelrath-Grefrath gab unter der Woche bekannt, nach Ablauf der Saison die Mannschaft zurückzuziehen und in der Kreisliga A einen Neustart zu absolvieren. Somit stehen sie als erster Absteiger fest.
Staffel 4
Zur Pause konnte das Spiel zwischen Jugendsport Wenau und dem 1. FC Heinsberg-Lieck (6:2) noch als „enge Kiste“ angesehen werden. Die Gastgeber führten 3:2; dem 0:1 von Gino Krings ließen Nabil Irdi (13.), Joel Saengersdorf (30.) und Onurcan Yazgili (31.) drei Treffer folgen, das 2:3 erzielte Maurice Gippert (34.). Doch nach dem Wiederanpfiff drehten die Jugendsportler auf. Alexander Schneider erhöhte auf 4:2 (51.), Mark Lorbach (67.) und Dustin Kaiser (71.) machten das halbe Duzend voll. „Endlich konnte sich unsere Offensive wieder in Szene setzen“, kommentierte Trainer Dominic Bougé die Spielweise nach der Pause, „wo wir wieder klaren und schönen Fußball gespielt haben. Chapeau an meinen kleinen Kader“, sagte Bougé und machte auch dem FC ein dickes Kompliment „für den äußerst fairen Auftritt.“