Tennis-Bundesliga : Zwei Remis zum Auftakt für Kurhaus
Update Aachen Mit einem Remis trennt sich der TK Kurhaus Aachen im ersten Spiel von Blau-Weiß Krefeld. Punkteteilung auch gegen Rosenheim.
„Mit diesem Auftakt können wir zufrieden sein“, meinte Alex Legsding, Teamchef des TK Kurhaus Aachen, am Ende eines langen Tenniswochenendes. Die Aachener starteten mit zwei Unentschieden gegen Blau-Weiß Krefeld und Aufsteiger Rosenheim in die neue Saison. Die Freude, dass auf der Anlage im Kurpark nach der langen Corona-Unterbrechung wieder Spitzensport geboten wurde, war zu spüren.
Gegen den starken Newcomer aus Rosenheim wäre zum Abschluss des Wochenendes am Sonntag wohl auch mehr drin gewesen. Der Uruguayer Pablo Cuevas, Nummer zwei in der Meldeliste des TK Kurhaus, fing das erste Einzel an, weil er direkt im Anschluss zum nächsten ATP-Turnier musste und deshalb nicht für die Doppel zur Verfügung stand. Doch sein 6:2, 6:2 gegen Juan Ignacio Londero war eine Demonstration der spielerischen Stärke, und Kurhaus-Chef Markus Winkler applaudierte verbal: „Seine Rückhand ist ein Genuss.“
Eigentlich hätte der TK Kurhaus mit einer beruhigenden 2:0-Führung die erste Einzelrunde beenden sollen, beenden müssen. Doch der Tscheche Tomas Machac, der den ersten Satz gegen Lorenzo Giustino bereits gewonnen hatte, leistete sich im zweiten Durchgang beim Stand von 4:2 und 40:15 einen völlig unnötigen Stopp ins Netz – und bekam anschließend kein Bein mehr auf den Boden: Sein Gegner gewann den Satz und schließlich auch den Champions Tiebreak – überdeutlich mit 10:2. „Tomas weiß schon, dass er das Spiel vergeigt hat“, sprach Kurhaus-Teamchef Alex Legsding im Anschluss für seinen geknickten Spieler. „Da konnte man deutlich sehen, dass Tennis ein Sport ist, der im Kopf entschieden wird.“
Diese geforderte mentale Stärke zeigte zum Abschluss der Einzel Machats Landsmann Vit Kopriva, der nach der klaren Niederlage von Antoine Hoang gegen den früheren Top-50-Spieler Damir Dzumhur den Ausgleich für den TK Kurhaus schaffte. Kopriva rang im Champions Tiebreak sein Gegenüber Matteo Viola förmlich nieder und setzte sich knapp mit 11:9 durch.
Die Entscheidung mussten also erneut die beiden Doppel bringen, denn auch gegen Krefeld stand es nach den vier Einzeln 2:2. Und erneut holten beide Teams jeweils eine Begegnung. Tim Pütz und Antoine Hoang setzten sich gegen Londero/Giustino durch wie auf dem Nebenplatz Dzumhur und Trsitan-Samuel Weissborn gegen Kopriva und Nils Langer für Aachen.
Spiegelverkehrte Welt
Gegen Blau-Weiss Krefeld hatte Machac, für Kurhaus auf Position zwei im ersten Satz, den Italiener Andrea Collarini auf dem Centre Court im Tiebreak niedergekämpft. Und das nahm den Krefelder Spieler, der selbst drei Satzbälle hatte, dann so mit, dass Satz zwei mit 6:0 an Machac ging. Eine spiegelverkehrte Welt im Vergleich zum Sonntag. Zeitgleich ging Tim Pütz für den TK Kurhaus gegen Andrea Anarboldi über die volle Distanz. Pütz, der zeigen wollte, dass er für die Einzel mehr als „Ersatzmann“ ist, musste zweimal in den Tiebreak – und ging zweimal als klarer Sieger daraus hervor.
Die 2:0-Führung konnte in den folgenden Einzeln aber nicht weiter ausgebaut werden. Zwar machte Antoine Hoang, an dem Tag Spitzenspieler für den TK Kurhaus, dem Italiener Marco Cecchinato deutlich größere Probleme als erwartet. „Doch Antoine hat zu Beginn klar an seinem oberen Limit gespielt, manchmal auch darüber hinaus“, befand Legsding. „Und Cecchinato braucht nur zwei, drei erfolgreiche Bälle, um doch wieder zu seinem Spiel zu finden.“ Und so kam es: Der zunächst überlegen spielende Hoang leistete sich einige Doppelfehler und baute seinen Gegner damit auf, so dass Cecchinato klar in zwei Sätzen den Anschluss zum 2:1 wieder herstellen konnte. „Antoine hatte an beiden Tagen viele Aufs und Abs in seinem Spiel“, sah Legsding einen wechselvollen Auftritt des Franzosen.
Auch Steve Darcis, der seine Tourkarriere schon beendet hat, konnte gegen Andrea Pellegrino keinen weiteren Punkt beisteuern, so dass es mit einem 2:2 in die Doppel ging.
Kurzen Prozess machten anschließend Tomas Machat und der deutsche Doppelspezialist Tim Pütz mit ihren Gegnern, fuhren beim 6:1 und 6:2 einen ungefährdeten Sieg ein. Die Entscheidung musste also die Begegnung an Position eins der Doppel bringen. Doch Hoang und Darcis gaben beide Sätze an Cecchinato/Pellegrino ab.