Fußball-Mittelrheinliga : „Wir wollen agieren, nicht reagieren“
Beeck Der FC Wegberg-Beeck hat beim VfL Vichttal ein „geiles Spiel“ vor der Brust. Der Tabellenzweite der Fußball-Mittelrheinliga gastiert beim -dritten. Hinspiel endet 3:0.
Die letzte Szene hatte im Hinspiel für einige Diskussionen gesorgt, die Trainer bewerteten sie unterschiedlich. „Ich war nicht im Abseits, und es war auch kein Foulspiel, sondern ein normaler Zweikampf“, kann sich Shpend Hasani noch gut an die 90. Minute des Hinspiels erinnern. Der Stürmer des FC Wegberg-Beeck hatte den Ball an der Mittellinie selbst erobert, und „dann habe ich mich an mehreren Spielern und dem Keeper vorbeigedribbelt und das Tor zum 3:0 erzielt“.
Das war Anfang September auch der Endstand im Beecker Waldstadion gegen den VfL Vichttal. Am Sonntag, 15.30 Uhr, stellen sich die Beecker nun auf dem Dörenberg vor – und die interessanteste Partie des Spieltags in der Fußball-Mittelrheinliga liest sich Tabellendritter gegen -zweiter.
„Shpend hat sich damals für eine starke Leistung während der gesamten 90 Minuten mit diesem Tor belohnt, das war weder ein Foul noch Abseits“, merkte Mark Zeh an, während sein VfL-Kollege Andi Avramovic ein klares Foulspiel gesehen haben wollte. Letztlich entschied dieser Treffer aber nicht über die Vichttaler Niederlage, denn Dimitrios Touratzidis (49., 60.) hatte den damaligen Gastgeber schon mit 2:0 in Front geschossen.
Ganz sicher ist das 0:3 aber noch nicht aus den Köpfen des aktuellen Gastgebers, der neben Beeck (44) und Bonn (45) bisher mit ebenfalls 45 Treffern die torgefährlichste Offensive der Liga stellt. Allerdings haben die Beecker zehn Gegentore weniger kassiert als der VfL und bisher vier Punkte mehr geholt. Die Fans dürfen sich also auf eine Partie freuen, in der beide Teams mit offenem Visier um die Punkte kämpfen werden.
Zwei Siege in zwei schweren Spielen
„Wir sind sehr gut aus der Winterpause gekommen, haben zwei Siege in zwei schwierigen Spielen gegen tief stehende Gegner, die uns vorne kaum Räume gelassen haben, verbucht“, war Hasani vor allem mit dem 3:0 gegen Frechen zufrieden, „auch wenn wir da sogar höher hätten gewinnen können“. Auch gegen die Spielvereinigung hatte der 26-Jährige am vergangenen Sonntag den dritten Treffer zum Erfolg beigesteuert. „In dem Spiel mussten wir viel Geduld beweisen“, so der Stürmer, der bisher neun Treffer erzielte, aber selbstkritisch sagt: „Anfang der Saison lief es richtig gut für mich, gegen Ende der Hinrunde war etwas die Luft raus, da ich beruflich sehr eingespannt war“, ist Hasani mit seiner Ausbeute nicht ganz zufrieden, fügt aber zwinkernd hinzu: „Jetzt bin ich topfit.“
Dass die Beecker auf dem Dörenberg eine ganz andere Partie vor sich haben als zuletzt, ist Zeh und Hasani gleichermaßen klar. „Dass der VfL vergangene Woche 1:4 in Königsdorf unterlegen war, sollte uns nicht täuschen. Es ist ein offensiv sehr starker Gegner“, sagt Hasani, und sein Chef ergänzt: „Man konnte schon im Hinspiel sehen, dass Vichttal in der Liga eine gute Rolle spielen würde. Meine Meinung hat sich ja auch bestätigt. Da steht ein eingespieltes Team auf dem Platz, mit einem Trainer, der seit vielen Jahren da ist. Der VfL ist heimstark, hat die Zuschauer im Rücken. Und mit Hendrik Arzt einen der besten Spieler der Liga, zudem vorne noch Tugay Temel – da ist viel Qualität in der Mannschaft.“ Zudem gibt es ein Wiedersehen mit Dogukan Türkmen, der vergangenen Sommer von Vichttal nach Beeck und in der Winterpause wieder zurück gewechselt war. „Wir wissen, was er kann und sind darauf vorbereitet“, so Zeh.
Mit genügend Selbstvertrauen
Die Beecker agieren in der Mittelrheinliga deutlich offensiver als vergangene Saison in der Regionalliga, als sie die Underdogs waren. „Natürlich hat man Gedanken bezüglich des Systems im Kopf je nach Gegner. Ich denke, wir haben genügend Selbstvertrauen, dass wir unser System spielen, auch wenn die Gegner sich spätestens seit dem fünften Spieltag darauf eingestellt haben. Wir wollen agieren, nicht reagieren“, unterstreicht der Beecker Coach. „Vichttal ist ein Gegner, der mit dem Ball etwas anfangen kann. Es wird sicherlich Phasen unterschiedlicher Dominanz geben. Wir müssen mit beidem rechnen und auf beides eingestellt sein. Aber es ist immer schöner, einen Gegner zu haben, der mitspielt.“
Das Ziel ist klar: „Wir wollen auf jeden Fall die drei Punkte mitnehmen“, redet Hasani nicht um den heißen Brei. Beeck, aktuell einen Punkt hinter dem FC Hennef, will dem Spitzenreiter, der an diesem Wochenende zwangspausieren muss, auf den Fersen bleiben. Übermut ist da auch auf dem Dörenberg nach zwei Siegen in der Rückrunde nicht angesagt: „Das wird ein schweres Spiel mit viel Emotionen und Leidenschaft werden, wir freuen uns auf das Spitzenspiel. Ich bin sicher, es wird ein geiles Spiel werden“, sagt Zeh, der personell „aus dem Vollen schöpfen“ kann.