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Dürener Profiboxer Jama Saidi: „Top 15 der Weltrangliste“ ist das Ziel für 2022

Dürener Profiboxer Jama Saidi : „Top 15 der Weltrangliste“ ist das Ziel für 2022

Der Dürener Profiboxer Jama Saidi hat seinen EBU-Titel erfolgreich verteidigt. Einen Wunsch für sein nächstes Duell im kommenden Jahr hat er bereits.

Die Titelverteidigung ist geglückt. Jama Saidi darf sich weiterhin EU-Champion der European Boxing Union (EBU) im Superweltergewicht nennen. Doch unmittelbar nach seinem einstimmigen Punktsieg am vergangenen Freitag gegen den Franzosen Fouad El Massaoudi haderte der Dürener Profiboxer ein wenig mit seiner Leistung. „Ich wollte viel mehr zeigen, daher war ich nicht ganz zufrieden. Man trainiert so viel, um den Leuten einen super Kampf zu liefern. Ich hatte aber im Ring den Eindruck, dass der Fight zu langweilig für die Zuschauer war“, betont der 28-Jährige. „Ich habe mir direkt in der Nacht die Aufzeichnung des Kampfes angeguckt und dabei festgestellt, dass es von außen viel besser ausgesehen hat. Seitdem bin ich schon zufriedener“, ergänzt „The Hammer“ und lacht.

Vor 120 ausgewählten 2G-Gästen im Agon-Sportpark in Berlin zeigte der Lendersdorfer mit afghanischen Wurzeln über die gesamten zwölf Runden eine konzentrierte Vorstellung. Sein Gegner – ein ehemaliger französischer Titelträger in seiner Gewichtsklasse – legte immer wieder den Rückwärtsgang ein, um einem offenen Schlagabtausch aus dem Weg zu gehen. Doch Saidi trieb seinen Kontrahenten ein ums andere Mal an die Seile und punktete mit Treffern am Körper so wie am Kopf. El Massaoudi blieb auch in der Folge weitestgehend ungefährlich, so dass der Sieg des Düreners nie ernsthaft in Gefahr geriet. Da Saidi jedoch bis zum Schluss keinen Wirkungstreffer landete, mussten am Ende die Punktrichter entscheiden. Und die werteten den Kampf schließlich einstimmig zugunsten des Agon-Athleten.

„Der Gegner war konditionell sehr stark. Ich musste ein bisschen anders kämpfen als zuletzt, da er immer vor mir geflüchtet ist. Das war sehr unangenehm für mich, weil ich lieber gegen Gegner antrete, die auch boxen wollen“, verdeutlicht Saidi. „Unter dem Strich bin ich aber zufrieden, weil ich meinen Titel verteidigen konnte.“

Für ein wenig Verwunderung sorgte indes die wiederholte Jubelpose des Franzosen nach einigen Runden sowie dem Schlussgong. „Ich habe von meinen Trainern in der Ecke aber immer wieder die Rückmeldung erhalten, dass alles in Ordnung ist und ich so weitermachen soll“, erinnert sich der gelernte Physiotherapeut und Masseur mit einem Schmunzeln.

Von den Verantwortlichen um Agon-Promoter Ingo Volckmann gab es hinterher ein großes Lob für den Auftritt, wie der Dürener berichtet. „Er, aber auch unser Teammanager Peter Strickrodt waren zufrieden“, freut sich der EBU-Champ und Internationale Deutsche Meister des Bundes Deutscher Berufsboxer (BDB), der auch ein äußerst positives Fazit für 2021 zieht: „Das Jahr war sensationell für mich. Ich durfte vier Mal kämpfen, obwohl vertraglich nur drei Duelle vereinbart waren. Dass es am Ende sogar vier Titelkämpfe wurden, macht die Sache umso schöner. So habe ich einen enormen Schritt nach vorne gemacht.“

Nun wird Saidi seinem Körper erst einmal eine kurze Auszeit gönnen, bevor er das Training wieder aufnimmt. „Ich freue mich jetzt schon auf das kommende Jahr. Ich weiß auch schon, dass ich am 13. März bei der nächsten Agon-Gala wieder kämpfen werde. Im Februar geht’s nach Berlin ins Trainingslager“, freut sich Saidi schon auf die nächste Herausforderung. Auf wen der in Rölsdorf wohnende Sportler dann treffen wird, steht noch nicht fest.

Einen Wunsch hat Saidi aber bereits: „Ich habe den EBU-EU-Titel. Es gibt aber noch den EBU-EM-Titel, das ist der wichtigste Titel dieses Verbandes. Den Gürtel trägt momentan der Spanier Kerman Lejarraga – gegen ihn würde ich gerne boxen.“

Denn eine Weltkarriere ist weiterhin das große Ziel des 28-Jährigen, darauf arbeitet Saidi akribisch hin. „Ende nächsten Jahres möchte ich unter den Top 15 der Weltrangliste stehen und in mindestens einem Weltverband gelistet sein“, sagt der Dürener selbstbewusst.