Volleyball in der Region : Starke Leistung mit „dünner“ Besetzung
Kreis Heinsberg Volleyball: Oberligist Ratheim 1:3 im letzten Saisonheimspiel. Beeck nach 2:3 vor Abstieg aus der Verbandsliga.
Mit einer 1:3-Niederlage gegen den Tabellenzweiten Meckenheimer SV schloss Volleyball-Oberligist VC Ratheim das letzte Saisonheimspiel ab. Die Verbandsliga-Spielerinnen des TuS Beeck holten zwar mit einer starken Leistung einen Punkt beim Tabellenzweiten Menden, werden den Abstieg aber wohl nicht verhindern können.
Im letzten Saisonheimspiel waren die Ratheimer „sehr dünn besetzt“. Libero Markus Becker fiel mit einer Schulterverletzung aus, sodass ohne Libero gespielt wurde. Fragezeichen standen bis kurz vor Spielbeginn hinter dem Einsatz der Mittelblocker Philipp Jantzen und Malte Kensy, die aber mitwirken konnten. Hauptzuspieler Marcel Steffens hatte wegen Knieproblemen zwei Wochen nicht trainieren können, biss sich aber durch und spielte im zweiten und dritten Satz. Rückenprobleme plagten Diagonalangreifer René Steffens.
„Ich bin zufrieden mit dem Spiel“, sagte Markus Becker nach dem 1:3 (20:25, 25;22, 16:25, 19:25) gegen den Tabellenzweiten. Vorher hatte er gedacht, dass die Mannschaft in jedem Satz höchstens 15 Punkte holen würde. „Sie haben mich Lügen gestraft“, sagte der verletzte Libero in Richtung seiner Mitspieler. „Mit viel Spaß und Freude“ seien die Ratheimer ins Spiel gegangen. Der dritte Zuspieler Lucas Gerwert, der in dieser Saison lediglich auf ein bis zwei Einsätze gekommen war, spielte den ersten Satz komplett durch. „Er hat seine Sache relativ ordentlich gemacht“, sagte Becker.
Ratheim erwischte einen sehr guten Start und führte mit vier Punkten. Davon war man selbst sichtlich überrascht. Es gab aber eine kleine Phase, in der man nicht sicher in der Annahme war. In jedem Satz hatte Ratheim bis zur Mitte gut mitgespielt. Angesichts der Personalsituation habe jeder ein paar Prozent mehr gegeben, vermutet Becker. Im zweiten Durchgang hielt der Gastgeber den Vorsprung und kam auch durch eine schwierige Phase.
In den weiteren Sätzen habe man sehen können, dass Meckenheim vom spielerischen Potenzial her überlegen war. Wie im Hinspiel waren die Gäste taktisch gut eingestellt. Ratheim hatte in einigen Phasen Annahmeprobleme und produzierte ein paar Aufschlagfehler. Vor der Partie war ausgegeben worden, den starken gegnerischen Libero nicht anzuspielen. Er bekam aber dennoch viele Bälle. Vom mehr als zwei Meter großen Diagonalangreifer der Gäste hatte man sich „einige Blöcke eingefangen“.
Nuancen hätten gefehlt, meinte Becker. „Mit etwas mehr Glück und Konzentration wäre vielleicht ein Punkt drin gewesen.“
Das letzte Saisonspiel bestreiten die Ratheimer nach der Osterpause am 24. April, 13 Uhr, beim Tabellenletzten Verberger TV.
Beim Tabellenzweiten TV Menden boten die Verbandsliga-Spielerinnen des TuS Beeck eine starke Leistung und unterlagen knapp mit 2:3 (26:24, 22:25, 22:25, 26:24, 7:15). Ohne Trainer Boris Janecek, der berufsbedingt nicht dabei sein konnte, übernahm die verletzte Spielführerin Nathalie Boddart das Coaching. Der leidigen Personalsituation, die das Team über die gesamte Saison begleitet hat, bekam man in dieser Partie in den Griff. „Wir haben viel durchgewechselt“, so Nathalie Boddart.
Beeck bot ein sehr gutes Spiel mit einer Leistung, die gegen die direkte Konkurrenz sicher zu Punkten geführt hätte. Durch den gewonnenen vierten Satz hatte das Beecker Team eigentlich das Momentum auf seiner Seite. Es war dann ärgerlich, dass man zu Beginn des Tiebreaks ein paar Fehler machte. Der Satz war dann zu kurz, um ihm noch eine Wende zu geben. „Vielleicht waren wir zu früh zufrieden“, sagte Nathalie Boddart.
„Wir sind sehr zufrieden und fahren mit einem guten Gefühl nach Hause“, sagte die Spielführerin. Alle Spielerinnen waren zum Einsatz gekommen, die Stimmung war gut.
Trotz des starken Auftritts ist der Abstieg kaum noch abzuwenden. Vor dem letzten Spiel (24. April, 11 Uhr, gegen Schlusslicht SG Aachen) hat Beeck zwei Punkte Rückstand auf die SG Pulheim/Frechen. Auch der Konkurrent trifft in seinem letzten Spiel am 30. April auf die SG Aachen.
„Der Abstieg wäre kein Weltuntergang, wir haben uns damit arrangiert“, sagt Nathalie Boddart. Die Spielerinnen hatten sich zusammengesetzt und schon über den weiteren Weg gesprochen. Die vielen verletzungsbedingten Ausfälle hatten sich durch die Saison gezogen. „Zum Durchatmen in die Landesliga“, meinte die Spielführerin. Dort könne man auch junge Spielerinnen heranführen. In der Landesliga werde man wieder zu den Spitzenmannschaften zählen. Ziel sei dann die sofortige Rückkehr in die Verbandsliga. (sie)