Wieder Platz fünf : Der Klassenerhalt für die Lateinformation rückt näher
Buchholz/Aachen Der größte Aufreger des Abends war weniger sportlich: Drei Mal schrillte der Feueralarm, ein Mal vor dem Turnier, ein Mal zu Beginn der Siegerehrung – und jedes Mal mussten Teams und Trainer die Halle verlassen und in der Kälte warten, bis es sich herausstellte, dass es Fehlalarme waren.
„Der dritte Alarm folgte während der Siegerehrung – da hat dann keiner mehr drauf reagiert“, berichtete Torben Bölk grinsend.
Der Cheftrainer der FG Tanzsportzentrum Aachen/Boston-Club Düsseldorf hatte am Samstagabend in Buchholz insgesamt gut lachen: Die sieben Wertungsrichter hatten seine Lateinformation unisono ins große Finale und dort mit sieben Mal der Platzziffer fünf wie schon zum Bundesliga-Auftakt in Solingen auf den fünften Platz gesetzt. Damit ist der Klassenerhalt für den Wiederaufsteiger bereits in greifbare Nähe gerückt.
Der zweite Aufreger des Abends war erneut der Sieger – zumindest aus Bremer Sicht. Denn wie schon in Solingen gewann der WM-Vierte 1. TSZ Velbert vor Weltmeister und Titelverteidiger Grün-Gold-Club – und diesmal nicht etwa knapp mit einer Wertung, sondern mit sieben Mal der Platzziffer eins! Nach einer super präsenten Vorrunde waren dem favorisierten Team von Roberto Albbanese im Finale einige Patzer wie beim Roundabout unterlaufen. Rang drei ging an Gastgeber Buchholz, das Bremerhaven auf Rang vier mit fünf Mal der Platzziffer drei wieder etwas mehr auf Abstand halten konnte. Hinter Backnang rangierten erneut die beiden Ludwigsburger Teams auf den beiden Abstiegsplätzen.
Konfuse Vorbereitung
„Die Vorbereitung auf das Turnier war ein wenig konfus“, so Bölk. Aachen musste sich eine ohnehin schon enge Kabine mit Residenz Ludwigsburg teilen. „Es war sehr wuselig. Zum Glück stellte uns der Veranstalter nach Rücksprache noch einen Raum zur Vorbereitung zur Verfügung“, so Bölk, der sein Team zur Vorrunde mitten durch eine sich auf dem Gang vorbereitende Formation führen musste.
„Das war nicht optimal, zudem war der Zeitplan vage, so dass wir nicht ganz fokussiert aufs Parkett gingen. Und somit blieben wir auch nicht fehlerfrei“, war Aachens Trainer live mit der Vorrunde nicht ganz zufrieden gewesen. Was die Mannschaft nicht so ganz nachvollziehen konnte, und auch das Video schien den Tänzern Recht zu geben. „In der Tat sah es auf dem Video viel besser aus, als ich es auf meinem Stuhl empfunden hatte“, räumte Bölk schließlich ein.
Zusätzlich zu den äußeren Umständen stand das Team auch mental unter Druck, da Tänzerin Tamara Wagner angeschlagen aufs Parkett musste. „Sie hat mit Schmerzen getanzt, aber die Zähne zusammengebissen. Und Tamara hat vor dem Finale selbst die Schlussworte gesprochen und das Team aufgeheizt“, gestattete Bölk einen Blick in die Kabine.
Das wirkte: Aachen ging befreit ins Finale und zeigte einen fehlerfreien Durchgang der Choreographie „Loveletters“, die beim Publikum sehr gut ankam. „Das war ein sehr schöner Durchgang, der hat wirklich Spaß gemacht“, lobte der kritische Trainer zufrieden.
FG: Philipp Florack/Laura Karsch, Fabian Förster/Katharina Schumann, Andy Jekel/Rebecca David, Heiko Samlowski/Nenita Behr, Sebastian Schmitz/Anastasia Karimov, Erik Soeterboek/Pia Pokorny, Yuriy Solovyov/Tamara Wagner, Julian Tatar/Vanessa Rüdingloh Trainer: Torben Bölk, Marion Kegenhoff, Sandra Caspers