Alemannia Aachen : Ex-Profi Dirk Lehmann verabschiedet sich im Sommer
Aachen Der Trainer der U17 kehrt in den Seniorenbereich zurück und übernimmt einen B-Ligisten aus dem Fußballkreis Düren.
Im Sommer ist Schluss. Dirk Lehmann verlässt die U17 von Alemannia Aachen und übernimmt zur neuen Saison das Traineramt beim Fußball-B-Ligisten SC Ederen. „Ich liebe Aachen. Die Alemannia ist und bleibt mein Verein“, unterstreicht der 51-Jährige, der die Aufgabe im Nachwuchs der Schwarz-Gelben vor der Spielzeit 2020/21 übernommen hatte. Verschiedene Gründe hätten letztlich dazu geführt, dass er der Alemannia nach drei Spielzeiten wieder den Rücken kehrt.
„Der Zeitaufwand ist extrem hoch. Darüber hinaus habe ich mich immer wieder darüber geärgert, dass wir unsere jungen Spieler abgeben“, sagt der gebürtige Aachener und ergänzt: „Ich kann ja verstehen, wenn unsere Top-Talente zu Bayer Leverkusen wechseln, um sich dort weiterzuentwickeln und vielleicht Profi zu werden. Was ich allerdings nicht nachvollziehen kann, ist, dass wir Spieler, die in Aachen wohnen, beispielsweise zu Viktoria Köln ziehen lassen.“ Bereits kurz vor Weihnachten sei daher im Gespräch mit Alemannias Ex-Jugendleiter Gabriele Di Benedetto die Entscheidung gefallen, dass der Vertrag nicht über den 30. Juni 2023 verlängert wird.
Nun zieht es Lehmann wieder in den Seniorenbereich. „Ich wohne in der Nähe von Ederen. Ein Arbeitskollege hat mitbekommen, dass ich bei der Alemannia aufhören will und hat den Verein informiert“, erläutert der ehemalige Fußballprofi, der in seiner aktiven Zeit unter anderem für die Alemannia, den 1. FC Köln sowie den englischen Traditionsclub FC Fulham aufgelaufen ist.
Doch bis zum Sommer gilt Alemannias U17 die volle Aufmerksamkeit. In der B-Junioren-Mittelrheinliga rangiert Lehmann mit seinem Team momentan auf dem zehnten Tabellenplatz. „Wir haben uns am Sonntag den Titel als Westdeutscher Meister im Futsal gesichert und uns somit für die Deutsche Meisterschaft in Duisburg qualifiziert“, freut sich der Übungsleiter über den jüngsten Erfolg. In der Liga will er mit seinen Schützlingen möglichst noch ein paar Plätze gutmachen: „Wir arbeiten fleißig weiter, um einen guten Abschluss sicherzustellen.“
Nach dem Corona-Abbruch in seiner Premierensaison als Alemannias U17-Trainer folgte in die Spielzeit 2021/22 der Abstieg aus der Junioren-Bundesliga. „Wir wären niemals abgestiegen, wenn wir unseren Stürmer Marzouk Kotya-Fofana nicht an den 1. FC Köln verkauft hätten“, ist sich Lehmann sicher. Grundsätzlich stehe aber die Ausbildung der Spieler im Vordergrund, „und da sieht man auch in dieser Saison wieder eine deutliche Entwicklung“, verdeutlicht der ehemalige Torjäger, der die Zusammenarbeit mit dem Di Benedetto-Nachfolger Reiner Plaßhenrich lobend herausstellt. „Er macht einen super Job. Wir verstehen uns sehr gut.“
Alemannias neuer Jugendleiter bedauert den baldigen Abschied von Lehmann. „Dirk ist jemand, der mit Herz und Leidenschaft Alemanne ist. Ich hätte ihn gerne weiter bei uns in den Reihen der Jugend gesehen. Die Situation ist aber so, dass ich die Sachen so übernommen habe, wie sie abgesprochen waren. Daher kann ich daran natürlich nichts ändern“, betont Plaßhenrich, der sich zu einem möglichen Nachfolger nicht äußern will: „Ich werde im Vorfeld keine Namen kommentieren.“