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Der Handball in der Region: Das rettende Ufer rückt in weite Ferne

Der Handball in der Region : Das rettende Ufer rückt in weite Ferne

Nach der 24:30-Niederlage bei Düren 99 kann der BTB Aachen II den Klassenerhalt in der Handball-Oberliga nicht mehr aus eigener Kraft schaffen. Birkesdorf siegt 27:26 in Pulheim.

OBERLIGA, MEISTERRUNDE

Pulheimer SC – TV Birkesdorf 26:27 (13:13): Mit nur elf Spielern, darunter zwei angeschlagene, reisten die Birkesdorfer zum Meisteraspiranten Pulheimer SC. Im Kampf um den Titel durften sich die Gastgeber keinen Punktverlust mehr leisten, für Birkesdorf ging es lediglich darum, sich in den letzten Spielen der Saison noch einmal gut zu präsentieren. Die Gäste zeigten sich diszipliniert und taktisch gut aufgestellt und gingen zunächst mit 3:1 in Führung (4.). Der PSC konnte jedoch immer wieder ausgleichen, so dass über 6:6 (11.) und 10:10 (21.) auch zur Halbzeit die Tore beim Stand von 13:13 gleichmäßig verteilt waren.

Auch im zweiten Durchgang sah BTV-Trainer Karsten Bohmann-Hesse eine engagierte Leistung seiner Mannschaft: „Wir haben uns auf das verlassen, was wir können und waren auf den Gegner gut vorbereitet.“ Pulheim probierte mit verschiedenen Umstellungen die Gästeabwehr zu knacken, doch die Birkesdorfer fanden immer wieder die entsprechende Antwort. Auch mit einem siebten Feldspieler kamen die Hausherren nicht zu einfachen Toren. Stattdessen nutzte Birkesdorfs Torwart Felix Schroven gleich zweimal die Gunst der Stunde und traf zur 21:19- (45.) und 25:21-Führung (48.) ins leere Tor. In den letzten zehn Minuten der Partie wurde dann jedoch der Kräfteverschleiß bei den völlig erschöpften Schwarz-Gelben sichtbar, so dass die Gastgeber zwei Minuten vor dem Ertönen der Schlusssirene auf 26:27 verkürzten. Kurz darauf bekam Pulheim sogar die Chance, per Siebenmeter noch auszugleichen, doch der eingewechselte Tobias Hö­schen parierte diesen mit einer starken Parade. Keine der beiden Mannschaften kam daraufhin noch zum Torerfolg.

Nach Abpfiff reichten die Kräfte noch für einen kurzen Jubelkreis und ein gemeinsames Foto, doch danach brauchte jeder Spieler des BTV erst einmal Ruhe, um nach einem anstrengenden Kampf wieder zu Kräften zu kommen. Lobende Worte spendete Trainer Bohmann-Hesse: „Meine Jungs haben das heute wirklich gerockt. Gegen diese Mannschaft mit einem kleinen Kader so aufzutreten, ist schon sehr stark. Chapeau.“

BTV-Torschützen: Ernst (8/4), Pelzer, Strücker (je 5), Bünten (3), Stern, Ihmer, Schroven (je 2)

OBERLIGA, ABSTIEGSRUNDE

Düren 99 – BTB Aachen II 30:24 (14:11): Beiden Mannschaften war bewusst, dass der Verlierer dieser Partie den Klassenerhalt nicht mehr in eigener Hand haben würde. Somit war bereits vor Anwurf die Anspannung in der Halle zu spüren. BTB-Trainer Zbigniew Krzsykow reiste mit einigen Personalproblemen nach Düren und musste gleich auf mehreren Positionen improvisieren.

Die Zuschauer in der Dürener Kreissporthalle sahen anfangs eine ausgeglichene Partie. Beide Teams kämpften und präsentierten sich zunächst auf Augenhöhe. Der Treffer zum 6:6 (14.) sollte dann allerdings der letzte Ausgleich an diesem Tag sein. Ab der 17. Spielminute führten nur noch die Dürener und konnten in eigener Halle fortan das Spielgeschehen kontrollieren. Bei einer 14:11-Führung für die 99er wurden die Seiten gewechselt. Burtscheid fehlte auch im zweiten Durchgang stets der nötige Zugriff in der Deckung.

Düren kam immer wieder zu einfachen Toren und setzte sich über 21:17 (41.) und 25:20 (54.) weiter ab. Dass die Aachener zu oft den entscheidenden Schritt zu spät kamen, wurde auch daran deutlich, dass die Gastgeber insgesamt neun Siebenmeter zugesprochen bekamen. Dürens bester Torschütze Kiril Risteski verwandelte alle neun Strafwürfe souverän. Die Gastgeber konnten das Spiel letztlich mit 30:24 gewinnen und dürfen somit weiterhin auf den Klassenerhalt hoffen.

Düren steht mit einem Punkteverhältnis von 11:11 auf dem vierten Rang, der für den Ligaverbleib am Ende reichen könnte. Bei BTB Aachen II hingegen scheint die Hoffnung auf den Ligaverbleib erheblich gesunken zu sein: „Für uns ist das Ergebnis natürlich katastrophal im Hinblick auf den Klassenerhalt. Selbst wenn wir die restlichen Spiele gewinnen, sind wir auf Schützenhilfe angewiesen.“

Dürens Torschützen: Risteski (13/9), Becker (5), Beck, Ruegenberg (je 3), Hilgers, Cuscito, P.Saus (je 2)

BTB-Torschützen: Sevenich, Wudtke (je 6), Kusnierz-Glaz (4), Schmitz, Volmer, Roeder (je 2), Bihn, Grimm (je 1)

FRAUEN, NORDRHEINLIGA

Aldekerk II – Weiden 43:31 (23:14): Das vorletzte Ligaspiel bestritten die Weidenerinnen unter den ungünstigsten Voraussetzungen. Co-Trainer Simon Consoir und sein Team traten beim Meisterkandidaten mit nur einer Auswechselspielerin an und hatten, um überhaupt ein Team stellen zu können, zwei Anleihen aus der zweiten Mannschaft benötigt. „Dazu hatten wir auch noch das Pokalspiel vom Vortag in den Knochen“, machte Co-Trainer Simon Consoir den Mädels keinerlei Vorwürfe. Am Abend zuvor hatten die Weidenerinnen das Pokalspiel gegen Oberligist Schwarz-Rot Aachen gewonnen.

Die Kräfteverhältnisse spiegelten sich dann auch sehr schnell in den Zwischenständen. Nach einem 1:6 in der Startphase konnte man schon sehen, wohin die Weidener Reise ging. „Wir konnten das hohe Tempo der Gastgeberinnen einfach nicht halten. In den letzten zehn Minuten zeichnete sich das ganz krass ab“, sagte der Co-Trainer. Zwar habe man sich zwischenzeitlich dann etwas gefangen, doch ernsthaft konnte man den Favoriten nicht gefährden.

„Vier oder fünf Spielerinnen mussten an beiden Tagen fast durchspielen. Das kann man kräftemäßig kaum auffangen“, kam Consoir letztlich noch mit einem Lob um die Ecke: „Wir sind nicht enttäuscht. Die Mannschaft hat wirklich alles gegeben“. Zum letzten Meisterschaftsspiel reist der HC am Donnerstag (Anwurf, 20.30 Uhr) nach Überruhr. „Wir werden für diese Partie wohl nur einen Notkader zusammenbekommen“, befürchtet Simon Consoir in Vertretung des verhinderten Coaches Andreas Havenith.

Weidens Torschützinnen: Plum (10), Grevenstein (8/1), Sa. Steins (7), Gilliam (3), Sv. Steins (2), Paschmanns