Tennis Bundesliga der Frauen : BW-Frauen haben die Klasse sicher
Stuttgart/Aachen Der Aachener Tennis-Bundesligist siegt am vorletzten Spieltag in Stuttgart mit 6:3. Spielt die Konkurrenz mit und gewinnt man das letzte Heimspiel, könnte der Vizetitel herausspringen.
Zwar hat Blau-Weiss Aachen noch nie in Stuttgart verloren – aber schließlich hatte auch die deutsche Fußball-Nationalmannschaft noch nie ein EM-Eröffnungsspiel verloren ... Jede Serie endet irgendwann – aber nicht die der BW-Frauen in der Tennis-Bundesliga: Sie gewannen beim TEC Waldau Stuttgart mit 6:3, verbesserten sich auf Tabellenplatz drei und haben vor dem letzten Spieltag den Klassenerhalt bereits sicher. Und mehr noch: Spielt die Konkurrenz mit und gewinnt man selbst am Samstag zu Hause gegen den Marienburger TV, dann könnten die BW-Frauen sich sogar noch zum deutschen Vizemeister küren.
Stuttgart statt Tokio
„Es war enger als es das Ergebnis aussagt“, strahlte Steffi Fritschi, die das Team gemeinsam mit Ehemann Thilo betreute. Aachen hatte ein starkes Team in Stuttgart, denn Martina Trevisan hatte Olympia ab- und BW Aachen zugesagt. „Sie war erst zwei Tage vor dem Abflug für Olympia nominiert worden, und auf Hartplatz hat sie Probleme mit dem Fuß. Die Zeit zur Umstellung war ihr zu kurz“, erläutert Fritschi, die spielerisch und menschlich von der Italienerin begeistert ist. „Sie kämpft immer bis zum Letzten“, gab es Lob für den 1:6, 3:6-Sieg, aber auch für die Doppel-Niederlage an der Seite von Arianna Hartono, denn da hatte Tevisan sich trotz Schmerzen durchs Spiel gebissen.
Lob gab es aber für das ganze Team: Geertje Minnen hatte den Matchpunkt im Champions Tiebreak geholt – gegen eine 14-jährige Tschechin, „von der wir international sicher in Zukunft einiges hören werden“, war Fritschi von dem Top-Talent sehr beeindruckt. Auch Quirine Lemoine hatte sich gegen eine starke Gegnerin durchgesetzt. „Nur Lara Salden braucht nach der langen Verletzungspause noch Zeit“, so Fritschi, als es nach Runde eins 2.1 für Aachen stand.
Runde 2: Trevisan legte vor, und Ysaline Bonaventure gegen eine deutsche Nachwuchsspielerin nach. „Sie ist unglaublich auf die Teamspiele fokussiert“, war Fritschi einmal mehr von der Belgierin begeistert. Eng wurde es für Hartono, die den ersten Satz 5:7 verlor, den zweiten aber 7:5 gewann und sich im Champions Tiebreak mit 10:8 durchsetzte – es stand 5:1, und damit war der Sieg vorzeitig eingetütet.
Zum Glück, denn Minnen verdrehte sich im Doppel an der Seite von Bonaventure und musste schmerzgeplagt abbrechen. Den sechsten Matchpunkt fuhren Magali Kempen und Elyne Boeykens ein. Zum Feiern blieb keine Zeit, gleich nach dem Sieg reisten die BW-Frauen zu verschiedenen Turnieren weiter. Fritschi freut sich: „Das Feiern werden wir am Samstag nachholen, vielleicht gibt es dann ja sogar noch etwas Größeres zu feiern ...“
Stuttgart - BW Aachen 3:6: Zaja - Trevisan 1:6, 3:6, Schaeder - Minnen 6:4 4:6 7:10, Vecic - Bonaventure 2:6, 4:6, Bartone - Salden 6:2, 7:6, Gabric - Hartono 7:5, 5:7, 8:10, Fruhvirtova - Lemoine 4:6, 3:6, Vecic/Bartone - Minnen/Bonaventure 6:4, Aufgabe Aachen, L. Fruhvirtova/B. Fruhvirtova - Trevisan/Hartono 6:1, 6:2, Schaeder/Gabric - Kempen/Boeykens 4:6, 2:6
Weiter spielten: Bredeney - Bad Vilbel 6:3, München - Blasewitz 4:5