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Fußball-Mittelrheinliga: Arnoldsweiler zeigt in Halbzeit zwei Moral

Fußball-Mittelrheinliga : Arnoldsweiler zeigt in Halbzeit zwei Moral

Die Viktoria holt beim 2:2 gegen den FC Hürth den ersten Punkt in der Rückrunde. Trainer Yunus Kocak lobt die Mentalität und bangt für die nächste Partie um einen Schlüsselspieler.

Yunus Kocak war sich nicht ganz sicher, was er von diesem Spiel halten sollte: „Das ist wirklich schwierig einzuschätzen. Ein wenig enttäuscht bin ich schon, weil der Sieg möglich war. Auf der anderen Seite bin ich auch glücklich, dass wir nach dem Rückstand noch mal zurückgekommen sind“, sagte der Trainer von Fußball-Mittelrheinligist Viktoria Arnoldsweiler nach dem 2:2 gegen den FC Hürth.

Mit dem Remis beim vorgezogenen Spiel des 18. Spieltags holte die Viktoria den ersten Punkt in der Rückrunde, nachdem man zum Auftakt 1:2 gegen den FC Wegberg-Beeck und vergangenen Sonntag 0:3 in Hohkeppel verloren hatte. „Unser Ziel war, auf keinen Fall gegen Hürth zu verlieren. Damit sind wir also voll im Soll“, sagte Kocak, dessen Mannschaft vorübergehend vom zweit- auf den drittletzten Platz in der Tabelle kletterte.

Möglich wurde dies auch, weil Arnoldsweiler nach einer ausgeglichenen Anfangsphase mit „einer absoluten Willensleistung“ in Führung ging: Nach einem Vorstoß über die immer gefährliche linke Seite landete der Ball bei Stürmer Jannis Steltzner, der souverän vollendete (28. Minute).

Bitter für die Viktoria: Hürths Ausgleich durch Tomoya Ito (39. Minute) fiel ein wenig aus dem Nichts: „Wir hatten das Spiel eigentlich unter Kontrolle. Dann verlieren wir an der Mittellinie direkt vor meinen Augen mehrere Zweikämpfe, die eigentlich schon gewonnen waren. Auch den tiefen Pass danach in die Spitze hätten wir noch verteidigen können. Und dann macht es Ito schon klasse und überlegt“, sagte Kocak.

Bitter verlief auch der Start nach der Halbzeitpause; Hürths erster und einziger wirklich gefährlicher Angriff im zweiten Durchgang landete durch Elyesa Kursunlu im Tor von Arnoldsweiler (57.). Kocak reagierte, brachte frische Kräfte, „die gebrannt haben“, und wurde belohnt: Der eingewechselte Daniel Sopo kam nach einer erneuten Flanke über links mit dem Rücken zum Tor an den Ball, drehte sich um die eigene Achse und erzielte so den „technisch anspruchsvollen Treffer“ zum 2:2 (71.).

Bei diesem Ergebnis sollte es bleiben, auch weil Arnoldsweiler zwei gute Kopfballchancen knapp vergab und einige Angriffe nicht sauber zu Ende spielte. „Mir hat sehr gut gefallen, wie wir uns zurückgekämpft haben. Das war eine Mentalität, die uns in der Hinserie noch gefehlt hat. Das müssen wir abspeichern und dann noch die unnötigen Fehler minimieren“, resümierte Kocak.

Für Arnoldsweiler geht es nach dem nun folgenden spielfreien Wochenende am 24. März weiter beim Tabellenvierten und Regionalliga-Absteiger Bonner SC (19.45 Uhr). Definitiv fehlen wird dann Kapitän Kanischka Taher, der sich gegen Hürth die fünfte Gelbe Karte abholte. Bangen muss Kocak auch um den gegen Hürth überragenden Daniel Bleja, der sich „in den Dienst der Mannschaft“ stellte, mit einer Verletzung am Hüftbeuger angeschlagen auflief und nach einem getretenen Freistoß ausgewechselt werden musste. „Zum Glück haben wir nun etwas Zeit bis zum nächsten Spiel. Aber hinter Daniels Einsatz steht ein ganz großes Fragezeichen, er hat einen Stich gespürt“, sagte Kocak.

Arnoldsweiler: Jackmuth - Hürtgen, Pastorel, Krischer (67. Lee), Kilic - Taher, Bleja (77. Tsironas), A. Makki (46. Müller), Masuda - Alawie (67. Sopo), Steltzner

Borussia Freialdenhoven

Auch noch nicht ganz in Fahrt ist bisher Borussia Freialdenhoven in die Rückrunde gekommen. Nach der unglücklichen Last-Minute-Niederlage gegen Vichttal (2:3) unterlag die Borussia am vergangenen Sonntag Bergisch Gladbach und blieb damit im siebten Ligaspiel in Folge ohne Sieg.

Grund dafür sind vor allem die großen Personalsorgen, die Freialdenhoven seit geraumer Zeit plagen. Gegen Bergisch Gladbach standen Borussia-Coach Kevin Kruth aufgrund von zehn Ausfällen lediglich neun fitte Spieler zur Verfügung, gleich zwei Akteure mussten angeschlagen auflaufen.Vor dem Spiel bei Fortuna Köln II am Sonntag (15.30 Uhr) entspannt sich die Personallage bei der Borussia zumindest etwas, zwei Spieler kehren nach Corona-Infektionen zurück.

Die Fortuna kennt Borussias Trainer Kevin Kruth aus seiner Zeit als Spieler bestens – fünf Jahre ging er dort auf Torejagd, Über den kommenden Gegner sagt der 36-Jährige: „Mit Gianluis Di Fine und Hamdi Dahmani haben sie gutes offensives Personal, das auch eine Liga höher schon eine Rolle gespielt hat. Deshalb dürfte es ein Duell auf Augenhöhe werden.“

Man tue gut daran, mit Respekt, aber ohne Angst nach Köln zu fahren. „Wir haben aktuell keine einfache Situation, man darf es aber auch nicht zu dramatisch sehen. Wir haben immerhin noch elf Punkte Abstand auf die Abstiegsplätze. Andere Vereine haben da schon deutlich mehr zu kämpfen“, sagt Kruth.

(lv/dk)