Fußball-Landesliga : Am Ende bleibt der „Lucky Punch“ aus
Verlautenheide Eintracht Verlautenheide und Germania Teveren trennen sich im Spitzenspiel 1:1. Der Pfosten verhindert einen späten Siegtreffer.
Niklas Aretz konnte dem Ball nur noch hintergucken und hoffen, dass er das Ziel verfehlt. Teverens Torwart war geschlagen, konnte jedoch am Ende aufatmen. Der Flachschuss des bei Verlautenheide eingewechselten Alan Graf von der Strafraumgrenze knallte kurz vor Schluss (89. Minute) an den linken Pfosten und von da ins Aus. Es sollte die letzte Torchance dieser Partie sein. In einem intensiven und über lange Strecken temporeichen Spitzenspiel der Fußball-Landesliga trennten sich der neue Tabellenzweite Eintracht Verlautenheide und Spitzenreiter Germania Teveren 1:1.
Ein Remis, das nach 90 Minuten durchaus gerecht, für beide Trainer aber trotzdem schwierig einzuordnen war. „Ich bin mit dem Ergebnis zufrieden. Aber für mich sind es trotzdem zwei verlorene Punkte“, sagte Gästetrainer Rob Hutting. Sein Gegenüber Dennis Buchholz meinte: „Ich würde nicht von zwei verlorenen Punkten sprechen. Wenn ich aber sagen würde: Es ist ein gewonnener Punkt, wäre das auch gelogen.“
Verlautenheides Trainer hatte vor dem Spiel angekündigt, zeigen zu wollen, „dass wir immer noch zur Spitzengruppe gehören“. Sein Team hatte da wohl ganz genau zugehört und ließ es nur vor Anpfiff langsamer angehen; mit etwas Verspätung kam die Eintracht auf den Platz. Im Spiel selbst ließ sie den Gästen von Anfang an keine Zeit, presste vor allem bei Abschlägen hoch, zwang Teveren zu langen Bällen und kam zu ersten kleineren Chancen (1., 4.).
Nach der Drangphase zeigten die Teverener, warum sie Tabellenführer sind: Vor allem mit Angriffen über rechts erspielte sich Huttings Team aussichtsreiche Möglichkeiten, der Trainer sprach sogar von „hundertprozentigen“. Der sehr agile Marios-Paraskevus Akrivos war dabei immer ein Brandherd; die Chancen von Tobias Wilhelm (7.), Nico Czichi (16.) und Mehmet Yilmaz (32.) verfehlten aber das Ziel. „Die hätten wir machen müssen“, meinte Teverens Trainer.
Laut wurde es in der 22. Minute, als Verlautenheides nach seiner Erkrankung wieder in die Startelf gerückter Toptorschütze Onur Baslanti einen Freistoß nahe der Strafraumgrenze an die Latte zirkelte. In den letzten zehn Minuten schienen beide Mannschaften dem hohen Tempo etwas Tribut zu zollen; Chancen blieben da Mangelware, und beide Teams gingen torlos in die Halbzeitpause.
Viele Chancen sahen die Zuschauer bei eisigem Wind, der die Flugkurve von einigen langen und hohen Bällen massiv veränderte, dann auch im zweiten Abschnitt nicht. Dafür aber Tore: Nach einem Foul an Czichi im Strafraum verlud Teverens Dominik Baczewski Eintracht-Torwart Maximilian Kirch und erzielte die Führung für die Gäste (50.). „Wir haben im Moment das Spielglück nicht auf unserer Seite“, beklagte Eintracht-Trainer Buchholz, der unter anderem wegen der Rotsperre von Marc Szymczewski und dem kurzfristigen Ausfall von Nico Dautzenberg personell umstellen musste.
Die dann feldüberlegene Germania verteidigte gut – bis Kapitän Wilhelm Verlautenheides Andre Baumann im Strafraum regelwidrig berührte; Baslanti nutzte die Chance vom Punkt, erzielte mit seinem elften Saisontreffer den Ausgleich (69.) und erhielt nicht nur wegen des Treffers ein Sonderlob von seinem Trainer. Hutting wiederum beklagte: „Ein unnötiges Foul von uns.“
Beide Teams spielten in der Folge ihre Angriffe nicht sauber zu Ende, so dass Grafs Chance der letzte Aufreger blieb. „Das wäre dann noch der ‚Lucky Punch‘ gewesen“, sagte Buchholz. Der blieb aus, Verlautenheide damit zum dritten Mal in Folge sieglos, Teveren zum dritten Mal in Folge unbesiegt.