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Die Fußball-Mittelrheinligisten aus dem Kreis Düren: 1. FC Düren vor dem nächsten Schritt Richtung Regionalliga

Die Fußball-Mittelrheinligisten aus dem Kreis Düren : 1. FC Düren vor dem nächsten Schritt Richtung Regionalliga

Trainer Giuseppe Brunetto will Aufstieg so schnell wie möglich klar machen. Am Sonntag nach Hürth. Arnoldsweiler erwartet Schlusslicht Wesseling-Urfeld, Freialdenhoven gegen Alfter.

Vieles spricht dafür, dass der 1. FC Düren in der kommenden Saison in der Fußball-Regionalliga spielen wird. Dank des 5:1-Erfolges über den direkten Verfolger aus Hennef hat man aktuell neun Zähler Vorsprung (bei einer mehr absolvierten Partie) auf Rang zwei. Zur Belohnung gab es nach dem starken Auftritt am vergangenen Sonntag zwei trainingsfreie Tage. „Die Jungs sollten Montag und Dienstag einmal Zeit mit ihren Liebsten verbringen. Sie haben sich das Runterkommen verdient“, startete Giuseppe Brunetto am Mittwoch in die verkürzte Trainingswoche.

Lange zurückdenken an den Erfolg gegen Hennef steht aber nicht mehr auf dem Plan der Dürener. Voller Fokus liegt auf dem kommenden Gegner. Am Sonntag gastiert der FCD beim Neunten, dem FC Hürth. Wer glaubt, dass dies ein entspanntes Spiel werden könnte, weil die Hürther im gesicherten Mittelfeld stehen, der könnte sich irren. Bestes Beispiel laut Brunetto sei das Hinspiel: „Hürth hat viel Qualität gezeigt und uns eiskalt erwischt. Wir lagen früh 0:1 zurück. Das war eine schwere Geburt.“ Dank einer enormen Leistungssteigerung in Halbzeit zwei gewann der FCD die Partie mit 5:2.

Nach so einem Topspiel wie gegen Hennef kann es sein, dass jetzt ein wenig der Druck abfällt. Natürlich ist ein Punktepolster da. Dieses ist aber keineswegs beruhigend. „Wir müssen weiterhin unsere Hausaufgaben erledigen. Unser Ziel ist es, so früh wie möglich den Aufstieg zu schaffen“, will Brunetto frühzeitig Klarheit. Diese hätte noch einen netten Nebeneffekt. Die Mittelrheinliga-Saison geht bis zum 12. Juni und damit fast einen Monat länger als die Regionalliga. Laut Rahmenterminplan startet die Regionalliga schon wieder am 23. Juli. Ein straffer Zeitplan, wo Planungssicherheit gut täte. Doch das ist noch Zukunftsmusik. Für Dürens Coach zählt die Gegenwart, und da sollen am Sonntag drei Punkte her.

Viktoria Arnoldsweiler erwartet mit der SpVg. Wesseling-Urfeld das abgeschlagene Schlusslicht (9 Punkte, 111 Gegentore) und ist demnach zu 100 Prozent auf Sieg eingestellt. „Alle Zuschauer, die am Sonntag ins Stadion kommen, werden von Beginn an eine Mannschaft sehen, die im höchsten Gang unterwegs sein wird. Das kann ich jedenfalls versprechen, nachdem ich in der Woche viel mit den Spielern gesprochen und in deren Gesichtern die Zustimmung wahrgenommen habe, dass was passieren muss“, so die optimistische Ansage von Trainer Thomas Virnich.

Gleichzeitig muss er aber auch eingestehen, dass viel davon abhängt, wie sich die personelle Situation bis Sonntag ins Positive verändert. Am vergangenen Sonntag in Siegburg (2:5) hatte Virnich nur einen Feldspieler auf der Bank, und das war mit Yunus Kocak der Kapitän. Aufgrund des klaren Spielstandes verzichtete der Viktoria-Coach auf seine Hereinnahme, damit er seine Verletzung eher auskurieren kann als verschlimmert.

Die Hoffnung auf einen volleren Kader lässt Thomas Virnich ein wenig zuversichtlicher auf das Spiel blicken, denn mit Alagöz, Gerhards, Steltzner, Hürtgen und eben Kocak stehen wahrscheinlich wieder ein paar Feldspieler mehr zur Verfügung – auch wenn man mit Hürtgen und Kocak nur zwei in der Startelf erwarten kann. „Das Hegen und Pflegen der Spieler ist ohnehin in den letzten Wochen zum Hauptaugenmerk geworden, da wir leider personell arg gebeutelt waren. Mangels Alternativen spielten dann Spieler auf völlig ungewohnten Positionen, wodurch man sich natürlich fußballerisch nicht von der besten Seite zeigen konnte“, sagt Virnich.

„Gegen Wesseling haben wir im Hinspiel einige Geschenke verteilt und ihnen einen der wenigen Siege erlaubt, obwohl wir zur Pause schon hoch hätten in Führung liegen müssen“, erinnert sich der Coach ungern an diese Partie. Die letzten fünf Partien haben die Gäste ziemlich deutlich verloren, so zum Beispiel mit 1:9 gegen BW Friesdorf. Da aber auch sein Team nur einmal gewinnen konnte, ruhen Virnichs Hoffnungen nun auf einem „Dreier“ gegen Wesseling. Die nötigen Tore dazu soll der japanische Mittelstürmer Hirotaka Yamada erzielen, der vom Trainer ein Sonderlob nach dem Spiel gegen Siegburg erhielt, wo er viele gute Szenen hatte und auch ein schönes Tor erzielte, was zuvor noch ausgeblieben war.

Ein kleines Torfestival erlebte Borussia Freialdenhoven am letzten Spieltag beim FC Pesch. 3:3 endete die Partie gegen die Kölner nach einem 1:3-Rückstand. Nach dem Ausgleich wäre für die Borussia sogar noch mehr drin gewesen, zum Teil gute Chancen ließ die Mannschaft aber liegen. So ist der Rückstand auf den Tabellenvierten Frechen auf neun Punkte angewachsen, der Vorsprung auf den Sechsten Siegburg wiederum auf fünf Punkte geschrumpft.

Am Sonntag empfängt die Borussia den VfL Alfter, gegen den es in der Hinrunde im Oktober eine 1:3-Niederlage setzte. Freialdenhovens Trainer Kevin Kruth berichtet: „Das war sicherlich eines unserer schlechtesten Spiele, gegen einen Gegner, der damals weit unten stand. Diese Niederlage hat uns sehr geärgert. Zwei Wochen zuvor war unsere Siegesserie gerissen und wir befanden uns zu dem Zeitpunkt in einem kleinen Loch.“

Die Rückrunde verlaufe hingegen nach Plan, man habe viele Punkte gesammelt. „Am Sonntag haben wir die Möglichkeit, auf 50 Punkte zu stellen. Das wollen wir erreichen, das ist eine besondere Marke für uns“, so Kruth weiter. Dass ein Sieg kein Selbstläufer wird, weiß der 35-Jährige nicht nur aufgrund des Hinspiels. Der Tabellenelfte Alfter stehe nicht umsonst seit längerer Zeit über dem Strich und habe mit dem Abstiegskampf – nach Stand von dieser Woche steigen alle Mannschaften ab Platz 14 abwärts ab – selten ernsthaft etwas zu tun gehabt.

„Alfter hat eine zweikampfstarke Mannschaft, die mit einer gesunden Härte agiert. Mit Mehmet Dogan und Timo Balte haben sie zwei Offensivkräfte, die wissen, wo das Tor steht. Balte sticht durch seine Kopfballstärke heraus“, erläutert Kruth. Auf einen seiner eigenen Torjäger, den langzeitverletzten Christos Draganidis, muss der Borussia-Trainer weiterhin verzichten. Zudem fallen Yannick Kuhnke und Pascal Schneider verletzt aus, während Christian Kreutzer aufgrund der fünften Gelben Karte pausieren muss.

(say/hpj/dk)