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Mönchengladbach: Gladbach: Andreas Christensens steiniger Weg zur Abwehrstütze

Mönchengladbach : Gladbach: Andreas Christensens steiniger Weg zur Abwehrstütze

Die Bundesliga bietet immer wieder neue Herausforderungen. Sicherlich einer der Gründe, warum es dem englischen Top-Klub FC Chelsea sinnvoll erscheint, vielversprechende Jungprofis auf der Mönchengladbacher Erfahrungswiese grasen zu lassen.

Bei Thorgan Hazard war das so, den die Borussia dann sogar erwerben konnte, nun erfreut sich der Klub vom Niederrhein an den Qualitäten von Leihspieler Andreas Christensen. Der 19-jährige Däne muss seit Mittwoch-abend erst aber einmal runterkommen bis zum Bundesliga-Match morgen Abend gegen Schalke 04.

„Wenn man in Spielen wie gegen Juve auf Morata oder Mandzukic trifft oder wie gegen Manchester City auf Agüero, bringt einen das gerade als junger Spieler weiter und gibt einem noch mehr Selbstvertrauen“, schilderte Christensen. Ein Treffen in der Champions League mit Klassestürmern, und am Sonntag dann das Rendezvous für den Chelsea-Profi mit den Schalkern Angreifern — aus dem fußballerischen Unterhaus? „Who the f… is Leroy Sané?“ würde der 19-Jährige nie über seinen Altersgenossen denken. Ein Däne halt. Und einer, der froh ist über die Vielfältigkeit in der deutschen Top-Liga. Christensen muss sich reiben nicht nur an renommierten Stürmern wie Klaas-Jan Huntelaar, dessen Einsatz sich laut Schalkes Trainer André Breitenreiter erst im Abschlusstraining entscheiden wird. Womöglich sind „Aufsteiger“ à la Sané eine noch größere Herausforderung.

Eine neue Chance

Dessen Schnelligkeit dürfte es auf jeden Fall sein. Speziell für Andreas Christensen, der im Bundesligaauftaktspiel in Dortmund ein Laufduell mit dem wohl schnellsten Spieler der Bundesliga, Pierre-Emerick Aubameyang, verlor, was wohl nur Lucien Favre dem Jüngling ankreidete. Der ehemalige Gladbach-Coach machte aus dem Debütanten einen Sündenbock und nahm ihn aus der Mannschaft. Erst beim „Abschiedsspiel“ des Schweizers in Köln erhielt Christensen eine neue Chance. Und mittlerweile ist der Innenverteidiger einer der Garanten für die zurückgewonnene Qualität, die die Basis für den Lauf in der Bundesliga ist und auch den ersten Champions-League-Punkt einbrachte: „Wir verteidigen immer besser und ökonomischer“, hat nicht nur Favre-Nachfolger André Schubert erkannt. Sportdirektor Max Eberl sieht sich in seinem Transfer bestätigt. „Er hat Spielverständnis, eine gute Antizipation, eine gute Schnelligkeit und ist sehr gut in der Spieleröffnung.“

Ein moderner Innenverteidiger, dem das frühe Desaster beim BVB am allerwenigsten angerechnet werden darf. Denn selbst der talentierteste Abwehrspieler ist überfordert, wenn er in ein Laufduell mit dem Usain Bolt der Bundesliga gezwungen oder von den Vorderleuten im Stich gelassen wird. Was am ersten Spieltag in Westfalen nicht funktionierte, sicherte im dritten Champions-League-Spiel der Mönchengladbacher den ersten Punkt. „Wir haben gegen eine sehr erfahrene Mannschaft kaum was zugelassen“, beschreibt Eberl. „Und das war ein Verdienst der ganzen Mannschaft. Alle haben verteidigt, auch unsere vier offensiven Spieler haben sich immer wieder beteiligt.“

In Turin so sehr, dass diese Assistenz zu Lasten der Sturmbemühungen ging. Das soll sich gegen Schalke ändern. Das 2:2 gegen Sparta Prag unterstrich, dass die Königsblauen etliche Defensivwunden mit sich herumtragen, in denen zu pulen für die Gladbacher sich lohnen könnte.

Voraussichtliche Aufstellung: Sommer - Korb, Christensen, Dominguez, Wendt - Dahoud, Xhaka - Hahn, Hazard - Raffael, Stindl