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Fußball-Nationalspielerin aus Düren: Für Johanna Elsig ist es die Tivoli-Premiere

Fußball-Nationalspielerin aus Düren : Für Johanna Elsig ist es die Tivoli-Premiere

Die Dürenerin Johanna Elsig wird am Samstag in Aachen mit der Fußball-Nationalmannschaft in der EM-Qualifikation gegen die Ukraine auflaufen.

Johanna Elsig lächelt ein wenig verlegen, bevor sie antwortet: „Ich bin zuvor nicht ein Mal im Aachener Stadion gewesen, obwohl ich aus der Region stamme. Meine Familie war fußballerisch zum FC nach Köln orientiert. Aachen hatten wir nicht auf dem Plan, wenn es um Fußball ging.“

Ab Samstag wird der Tivoli jedoch einen besonderen Stellenwert in ihrer Vita haben: Mit der deutschen Frauenfußball-Nationalmannschaft bestreitet die gebürtige Dürenerin gegen die Ukraine in der EM-Qualifikation ihr 13. Länderspiel. Um 14 Uhr wird die Partie (14.00 live in der ARD) angepfiffen.

Nach dem bitteren Viertelfinal-Aus gegen Schweden (1:2) bei der Weltmeisterschaft demonstrieren die deutschen Fußballerinnen in der EM-Qualifikation bisher ihre Stärke. Nach dem 10:0 gegen Montenegro überraschten sie Anfang September mit einem 8:0-Sieg in der Ukraine, beim vermeintlich stärksten Gegner der Gruppe, zu der noch Griechenland und Irland gehören. Bundestrainerin Martina Voss-Teckklenburg hatte im Vorfeld eindringlich gewarnt, hatten die Ukrainerinnen, die es bisher nur einmal – 2009 – zu einer EM geschafft haben, besagte Schweden in der WM-Qualifikation doch 1:0 geschlagen.

„Es war nicht so, dass die Ukraine schwach war. Wir haben in Lwiw einfach gut gespielt, sehr schnell Tore erzielt, eine hohe Laufbereitschaft und Intensität gezeigt, die Sprints früh und schnell angezogen. Die Bereitschaft zeigte sich in drei späten Toren – das war EM-Niveau“, blickte die 51-Jährige zurück, wohl wissend, dass das jetzige Rückspiel anders laufen wird: „Die Ukraine wird sicher kompakter stehen, im Hinspiel gab es große Lücken, wird sicher energischer verteidigen. Aber wir wollen unser Spiel durchziehen.“

Und sicher auch mit einer anderen Härte auftreten, erwartet zumindest Elsig. „Ich gehe davon aus, dass die Ukrainerinnen sehr kämpferisch und auf Konter spielen werden. Und versuchen, uns mit Härte die Lust am Spielen zu nehmen“, mutmaßt die Dürenerin. Die Innenverteidigerin, die ihre Karriere mit einer Sondergenehmigung bei den C-Junioren des FC Niederau begann, wird wohl am Samstag im Kader stehen, wie Voss-Tecklenburg bestätigte. Bei der WM war die 26-Jährige, die nach drei Jahren bei Bayer Leverkusen seit 2012 beim Bundesligisten 1. FFC Turbine Potsdam spielt, nicht über die Reservistenrolle hinausgekommen. „Auch diese Rolle musste ich annehmen, das habe ich zu 100 Prozent getan, sobald ich auf dem Trainingsplatz stand. Aber natürlich war ich damit nicht zufrieden“, sagt die frühere U 17- und U 19-Europameisterin.

Voss-Tecklenburg muss einige Ausfälle kompensieren. Daher feiern Tabea Wasmuth (23), Isabella Hartig (22, beide Hoffenheim) und die 19-jährige Sophie Kleinherne (1. FFC Frankfurt) ihre Nationalteam-Premiere. „Ich habe sie eingeladen, um zu sehen, was sie draufhaben. Es sind sehr gut aufgestellte junge Damen mit unterschiedlichen Qualitäten. Sie haben im Training schon demonstriert, dass wir sie zu Recht eingeladen haben“, so die Bundestrainerin. „Die Ausfälle sind für andere eine Chance, wir werden das Beste daraus machen.“

Neben Keeperin Almuth Schult fallen Svenja Huth, Lara Doorsoun (alle Wolfsburg), Carolin Simon (B. München) und Leonie Maier (Arsenal) aus.