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Mönchengladbach: Wo ist ein „Kopf” für Borussia?

Mönchengladbach : Wo ist ein „Kopf” für Borussia?

Ob die Auswirkungen schon am Dienstag Abend spürbar sind? Wird eine einzige Einheit Wunder bewirken und aus einer zuletzt seelenlosen Mannschaft eine harmonierende, „lebende” Gemeinschaft formen?

Am Nachmittag absolvierten die Mönchengladbacher Berufsfußballer auf dem neuen Trainingsgelände am Borussen-Park ihre erste Einheit - zur Auswahl stehen ab sofort täglich sechs Rasenplätze.

Schön für die Borussia. Findet auch Sportdirektor Christian Hochstätter. „Endlich haben wir professionelle Bedingungen für die Trainingsarbeit.”

Reichen die Plätze, fragt sich sarkastisch der Borussia-Sympathisant. Reichen sechs Plätze nach der Leistung gegen Hannover, um bis zum heutigen „Kellerduell” beim VfL Bochum alle Missstände zu beseitigen?

Liebe, nette Jungs

Ein Grundproblem der Gladbacher lässt sich auch durch intensivste Trainingsarbeit nicht beheben. Die „Kopflosigkeit” im Team. Viele liebe, nette Jungs gehen im Borussen-Park ihrer Arbeit nach, doch wer hat die natürliche Begabung, einmal dazwischen zu hauen, die Kollegen wachzurütteln?

Gerade, wenn es einmal nicht läuft. Man muss noch nicht einmal das arg strapazierte Wort vom Führungsspieler ausbuddeln, um festzustellen: Kaum ein Borusse besitzt diese Fähigkeit.

Christian Ziege, der noch angeschlagene Kapitän, und der fast ein Jahr lang verletzte Steffen Korell sind mit Abstand die einzigen Akteure, die annähernd diese Rolle ausfüllen könnten.

Doch die elf, die am Dienstag beim Anpfiff auf dem Platz stehen dürften, sind allesamt keine „Typen”, egal ob sie Kampa, Korzynietz, Pletsch, Strasser, Carnell, Gaede, Ulich, Kluge, Broich, Heinz oder Sverkos heißen. Wenns läuft bei der Borussia, dann läufts auch bei ihnen. Wenns nicht läuft...

Ist es ein Vorteil, dass auch Bochum im Sumpf steckt, sich unter Siegzwang setzt (Trainer Peter Neururer: „Nichts anderes zählt”) und nicht so destruktiv-defensiv (re)agieren wird wie Hannover?

Am Dienstag werden 22 Akteure den Platz betreten, auf die Rein van Duijnhovens Aussage zutrifft. „Ich kann keinem in den Kopf gucken, aber das Selbstvertrauen ist nicht gut”, sagte der Bochumer Torwart über seine Kollegen nach der 0:3-Klatsche in Wolfsburg. Oder wird die erste Trainingseinheit im Borussen-Park Wunder wirken?