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Mönchengladbach: Wird die Löwenjagd zum Fußballfest?

Mönchengladbach : Wird die Löwenjagd zum Fußballfest?

Rund um den Borussia-Park gibt es (fast) nur noch ein Thema: Wann kann der Tabellenführer der 2. Liga den vorzeitigen Aufstieg schaffen? Der Sprung nach nur einem Jahr direkt zurück in die höchste deutsche Spielklasse verkommt zum Rechenexempel und zur Selbstverständlichkeit. Dabei besteht keinerlei Garantie, die Rückkehr ins gelobte Land so zeitnah zu schaffen.

Erst recht nicht mit einer neu zusammengestellten Mannschaft, mit der Trainer Jos Luhukay das Unternehmen anging. Der Niederländer wird die realistisch angepeilten zwei Jahren wohl halbieren. Das ist dem 1. FC Köln nicht gelungen, erst recht nicht Mönchengladbachs Gast am Sonntag, 1860 München.

Die Löwen müssen sich mindestens eine weitere Saison gedulden, die fußballerische Dürreperiode wird damit auf drei Jahre ausgedehnt. Dabei sah es lange Zeit so aus, als wären die Münchner einer der Aufstiegs-Konkurrenten für die Borussia. „Leider sind sie in der Rückrunde nicht mehr so stabil und beständig wie in der Hinserie”, sagt Jos Luhukay. Wie? Leider?!

„Ja, sie spielen einen attraktiven Fußball. Das ist eine Bereicherung für die 2. Liga”, erklärt der Niederländer sein Mitleid(en). Das beruht auch in gewissen Parallelen. „Sie haben eine gute Mischung, viele junge Spieler, einige erfahrene dazu, sie setzen auch auf den eigenen Nachwuchs. Es ist eine Entwicklung zu sehen.”

Ähnlich ist auch Luhukay bei der Zusammenstellung seiner Mannschaft vorgegangen, nur erfolgreicher. „Wir waren konstanter und haben womöglich auch etwas mehr Qualität im Kader.”

Das sollte sich auch am Sonntag zeigen, und wird auch wohl von den mehr als 50.000 Zuschauern vorausgesetzt, die ein ähnliches Fußballfest wie gegen Greuther Fürth erwarten. Der Aufstieg als Selbstverständlichkeit, ein Sieg über den Gast aus dem Niemandsland der Tabelle ebenso: Luhukay fürchtet keinen negativen Einfluss der kollektiven Euphorie. „Das wird die Mannschaft beflügeln.”

Etwas flügellahm ist der Mann aus der (Sturm-)Zentrale: Rob Friend hat eine Antibiotikum-Kur hinter sich und am Freitag zum ersten Mal nach seinem grippalen Infekt wieder leicht trainiert. Da der lange Kanadier ähnlich wie Sascha Rösler immer 100 Prozent geben muss, um seine körperlichen Qualitäten ausschöpfen zu können, wird der Torjäger wohl nur als Brechstangen-Option für die letzten Minuten auf der Bank sitzen. Roberto Colautti ist die sinnvollere Auflauf-Alternative.