Wird am Donnerstag Markus Daun präsentiert?
<b>Aachen. Überraschend kam die Meldung vom Wechsel am Mittwochmittag nicht. Schon vor zwei Wochen hatte diese Zeitung berichtet, dass es Nico Herzig in die 1. Liga zieht. Nun hat der 24-jährige Innenverteidiger - und das ist dann schon überraschender - bis 2010 bei Arminia Bielefeld unterschrieben.
Das könnte hoch gepokert sein und eine Abkehr vom selbst gesteckten Ziel, denn die Mannschaft des Ex-Aachener Trainers Michael Frontzeck hängt mittendrin im Abstiegsschlamassel, und so ist nicht auszuschließen, dass Herzig auch ab Juli dort kickt, wo er jetzt schon ist - in der 2. Liga. Alternativ-Angebote bereits gesicherter Klubs hat Herzig nach Lage der Dinge nicht gehabt; bei Alemannia nicht zu verlängern, sei eine Entscheidung „aus sportlichen Gründen” gewesen.
Jürgen Seeberger trug´s gelassen. „Nico war in der Rückrunde einer der Konstantesten, und auch wie er menschlich aufgetreten ist, ist das sicher ein Verlust. Aber es war nicht zu verhindern.” Längst sondieren der Coach und Sportdirektor Jörg Schmadtke den Markt nach fähigem Ersatz, und schließlich gibt es im Sommer einen Zugang aus den eigenen Reihen - wenn Hrvoje Vukovic wieder voll im Saft steht.
Für den Angriff scheint sich die Rückkehr eines „verlorenen Sohnes” zu verdichten. Nach Informationen unserer Zeitung soll Markus Daun, der am Mittwoch in Aachen gesichtet wurde, am Donnerstag als Zugang präsentiert werden. Für eine Stellungnahme waren weder Jörg Schmadtke noch Daun zu erreichen. Der 27-Jährige hatte sich seit seinem Abschied vom Tivoli vor sechs Jahren bei Werder Bremen, 1. FC Nürnberg und MSV Duisburg versucht, wo nun der Vertrag ausläuft.
Neben Vukovic, der sich über Einsätze in der Oberliga-Mannschaft wieder herankämpft, fehlt nur Mirko Casper (Kreuzbandriss) in den Dispositionen für das Spiel am Freitagabend (18 Uhr) beim 1. FC Kaiserslautern. Für die Pfälzer „ein ganz besonderes Spiel, eines der Endspiele zum Ligaverbleib”, sagt Jürgen Seeberger. „Die Lauterer werden loslegen wie die Feuerwehr. Sie müssen gewinnen, aber vielleicht leidet ja ihr Nervenkostüm darunter.”
Zum ersten Mal nach 27 Jahren (0:3 im DFB-Pokal) fährt am Donnerstag wieder der Alemannia-Mannschaftsbus hinauf auf den Betzenberg. Seeberger: „Die Motivation ist riesig, in so einem Stadion zu spielen, eine große Herausforderung.”
Das Selbstvertrauen aus drei Siegen in Folge mitnehmen, die Geduld und die Effizienz aus dem 1:0 gegen Aue: „Wir haben schon mal mehr Chancen für ein Tor benötigt. Wir haben gezeigt, was mit einer Willensleistung möglich ist, und eine Willensleistung brauchen wir auch beim FCK. Aber es ist auch klar, dass wir uns spielerisch verbessern können.”
Eher unwahrscheinlich, dass der gepflegte Kurzpass ausgerechnet im Fritz-Walter-Stadion als Primärtugend abgefragt wird - was nichts an Seebergers Lieblingsformulierung der letzten Wochen ändert: „Die positive Spirale weiterführen.”