Mönchengladbach : „Wir sind nicht Bayern München”
Mönchengladbach Dick Advocaat hätte in die Geschichtsbücher eingehen können: als der Trainer, der es schafft, in der laufenden Saison ohne Probleme ein halbes Dutzend neue Spieler einzubauen.
Der Feldversuch des Mönchengladbacher Coaches lief gegen jede Erfahrung gut an. Erst nach drei Spielen zeigte sich, dass auch der Holländer die Gesetze im Mannschaftssport Fußball nicht außer Kraft setzen kann.
Die Anpassungsschwierigkeiten kamen verspätet, aber heftig. Doch vor dem Spiel in Rostock und nach den Schlappen in Bremen und gegen Schalke wehrt sich Advocaat dagegen, den Durchhänger überzuinterpretieren. „Wenn man unter den ersten Sechs steht und zweimal verliert, dann kann man von einer Krise sprechen. Aber nicht in Mönchengladbach.”
Die Borussia scheint auf Platz 14 einzementiert zu sein. Nun sollen bei dem zu Hause noch sieglosen Tabellenletzten die Presslufthämmer ausgepackt werden. „Rostock spielt sehr aggressiv. Wir dürfen nicht verlieren, weil andere härter arbeiten”, fordert der Fußball-Lehrer auch von seinen Mannen das Primat des Kampfgeistes.
Beim Unternehmen erster Auswärtssieg der Saison fehlt Vaclav Sverkos (Schienbeinprellung). Nicht nur deshalb überlegt Advocaat, sein 4-3-3-System zu verändern. „In den ersten zwei Spielen ist das gut gegangen. Gegen zwei bessere Mannschaften haben wir verloren.”
Also Wesley Sonck und Oliver Neuville als Doppelspitze und Thomas Broich dahinter? Wohl kaum angesichts des erwarteten Kampfspiels. Dann etwa Sonck und Joris van Hout vorn und Neuville dahinter? Oder doch mit Dreier-Spitze, da Rostocks Abwehrchef Uwe Möhrle gelbgesperrt ist?
Für Advocaat ist etwas anderes entscheidend: „Wir dürfen nicht sagen: wir Stürmer, wir Mittelfeld- und wir Abwehrspieler. Wir müssen kompakter stehen. Die Fehler wie gegen Schalke dürfen wir nicht wiederholen.” Wohl aber die Geschehnisse vom 10. April 2004. Borussias letztem Auswärtssieg: 2:1 - in Rostock.