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Bochum: Und wieder kein Erfolgserlebnis

Bochum : Und wieder kein Erfolgserlebnis

Die Leistung war über weite Strecken ansprechend, Einsatz und Wille stimmten, doch am Ende fiel nur allen Bochumern ein Stein vom Herzen.

Borussia Mönchengladbach kassierte eine 0:3 (0:0)-Niederlage und die Anhänger, die lange wie ein Mann hinter der engagiert auftretenden Mannschaft standen, skandierten am Ende nur noch: „Wir ham die Schnauze voll!”

Dabei hatten die gut 8000 Fans sich zur Pause verwundert die Augen gerieben: War das tatsächlich ihre Mannschaft, die sie 45 Minuten lang zwar nicht gerade in Entzücken, aber doch in Erstaunen versetzt hatte? Grüne Trikots statt weiße, Bernd Korzynietz (für Milan Fukal) und Joris van Hout (für Thomas Broich), das waren die optischen Auffälligkeiten.

Doch, wie so oft im Leben, es kam auf die inneren Werte an! Mit der gegen Hannover so arg vermissten Laufbereitschaft, mit Herz und Willen dominierte die Fach-Elf die ersten 45 Minuten beinahe ohne Probleme. Auch wenn der für Broich als „Gestalter” zurückgezogene und später zu Recht ausgewechselte Marek Heinz einmal mehr nur durch seine Ballverliebtheit auffiel.

Die ähnlich wie Mönchengladbach arg verunsicherten Bochumer begeisterten ihren Anhang nur bei zwei Weitschüssen des allein gefährlichen Zvjezdan Misimovic (9. und 27.).

Ganz anders die Borussia, bei der Trainer Holger Fach immer wieder und sehr energisch Anweisungen gab. Mit feinem Pressing kauften sie den Bochumern den Schneid ab, doch ohne den letztmals gesperrten Torjäger Oliver Neuville blieb die „letzte Gefahr” vor Rein van Duijnhovens Gehäuse aus.

Zwei Doppelchancen raubten den Fans den Nerv, weil: solche Möglichkeiten bekommt man nicht oft in einem Spiel. Zunächst scheiterte Ivo Ulich per Kopf am VfL-Keeper, nach der anschließenden Ecke zielte der Tscheche knapp vorbei (18.). Dann rettete der Holländer im Bochumer Tor erstklassig gegen Vaclav Sverkos, parierte auch noch Enrico Gaedes strammen Nachschuss (33.).

Die Vorgabe von Borussias Sportdirektor Christian Hochstätter hatten die Mönchengladbacher jedenfalls umgesetzt: „Die elf Spieler, die auf dem Platz stehen müssen brennen.” Und wie es nach dem Wechsel brannte! Dummerweise in Gladbachs Strafraum.

Der für den verletzten Raymond Kalla frühzeitig eingewechselte Christoph Preuß tanzte Gaede aus, seinen Flachschuss aus 15 Metern konnte Darius Kampa nicht halten (54.). Und als Schiedsrichter Michael Weiner nach Jeff Strassers „Hosenzupfer” und Vratislav Lokvenc theatralischem Sturz Gladbachs Kapitän erst die Gelbe und dann die Rote Karte unter die Nase hielt, sah es nicht mehr gut aus für die Gäste.

Doch Gladbach gab nicht auf, und mit der Einwechslung von Broich und Jan Schlaudraff (76.) riskierte Holger Fach alles. Und die Mannschaft, ganz anders als gegen Hannover, auch. Doch nach Korzynietz Aussetzer mit dem zu kurzen Kopfball-Rückpass auf Kampa und Wosz 2:0 war die Partie entschieden (85.). Peter Madsens Kopfball zum 3:0 war nur noch Kosmetik (90.).

Und irgendwie fiel einem Holger Fachs Satz am Ende der 90 Minuten ein: „Wenns nicht anders geht, dann sollen sie mich halt schmeißen...”