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Aachen/Köln: Stevens setzt einen lautstarken Schlusspunkt

Aachen/Köln : Stevens setzt einen lautstarken Schlusspunkt

Huub Stevens ist ein Mann des klaren Wortes und ein Verfechter des gegenseitigen Respekts. Womit er sich nicht immer nur Freunde schafft.

Auch nach dem 3:2-Sieg des 1. FC Köln am Tivoli handelte der Trainer der „Geißböcke” alles andere als diplomatisch und sorgte für einen Eklat, dessen Konsequenzen die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit noch länger beschäftigen dürfte.

Nach einer lautstarken Auseinandersetzung mit einem Kölner Boulevardjournalisten, in deren Verlauf Stevens seinen „Gesprächspartner” einige Male als „Arschloch” beschimpfte, drehte sich der 50-Jährige um, eilte zum Mannschaftsbus und war zu keiner weiteren Stellungnahme mehr bereit.

Ärger um die Auswechslung

Das Thema, das Huub Stevens derart auf die Palme gebracht hatte, war die Auswechslung von Christian Springer gegen Markus Feulner in der 41. Minute. Nachdem der Niederländer ausführlich erklärt hatte, weshalb er Springer nominiert und noch vor der Pause wieder vom Feld geholt hatte, wurde er von besagtem Reporter gefragt, ob er in der 41. Minute seinen Fehler korrigiert habe. An dieser Stelle rastete Stevens aus.

„Das lasse ich mir nicht bieten”, unterstrich der FC-Trainer am Montag noch einmal. „Wer eine solche Frage stellt, der hat keinen Respekt vor dem Spieler, der Mannschaft, die viermal in Serie gewonnen hat, und dem Trainer, der seine Arbeit ordentlich macht.”

Bedingt zufrieden war der Niederländer aber im Rückblick auf die 90 Minuten in Aachen. „Wir haben in der ersten Halbzeit nicht so gespielt, wie ich mir das vorstelle”, betonte Stevens. „Aber ich muss den Jungs ein Kompliment machen. Es war wichtig, dass wir die drei Punkte mitgenommen haben.” Ein Sonderlob gab es für den Schützen des Siegtreffers: „Marius Ebbers holt aus einer unmöglichen Situation ein Tor heraus.”

Mannschaft funktioniert noch nicht gut

In Aachen hat ein FC-Ensemble glücklich gewonnen, das - im Gegensatz zur Alemannia - als Mannschaft noch nicht so gut funktioniert. „Aber die Richtung stimmt”, glaubt Stevens. „Aachen war wichtig für unser Selbstvertrauen.”

Zu den Gewinnern des Tivoliabends zählte auch Alex Bade, der Stefan Wessels (Kahnbeinbruch) im FC-Kasten vertrat. Der 34-Jährige war entsprechend begeistert: „Ein sensationelles Derby”, befand Bade. „Das war Fußball pur. Es hat einfach nur Spaß gemacht.” Und bei ihm selbst erneut die Hoffnung auf einen Stammplatz geweckt. Denn bei konstant guten Leistungen wird Stevens den „Langen” kaum nach vier Wochen wieder ins zweite Glied beordern.